Betriebsverkauf rechtssicher gestalten: Übergangsregelungen im Fokus

Beim Betrieb zu verkaufen werden Übergangsregelungen häufig unterschätzt – dabei entscheiden sie über den reibungslosen Übergang, den Schutz vor Haftungsrisiken und die nachhaltige Sicherung des Unternehmenswerts. Für Käufer wie Verkäufer gilt: Nur klar vertraglich geregelte Übergangsphasen verhindern Konflikte und schaffen Transparenz.

Bedeutung von Übergangsregelungen

Eine Übergangszeit ist insbesondere dann wichtig, wenn der Verkäufer nach der Firmenübernahme noch Wissen, Kontakte oder operative Verantwortung übergibt. Typische Anwendungsfälle sind:

  • Komplexe Strukturen mit zahlreichen Lieferanten- und Kundenverträgen

  • Sicherstellung von Kundenbindung und Vertrauensschutz

  • Know-how-Transfer bei Management-Buy-Out (MBO) oder Management-Buy-In (MBI)

  • Unterstützung in der Anlaufphase einer Geschäftsübernahme

 

Risiken einer unklaren oder zu langen Übergangsphase

Eine zu lange oder schwammig formulierte Übergangszeit kann erhebliche Nachteile bringen:

  • Verdeckte Einflussnahme des Verkäufers auf operative Entscheidungen

  • Haftungsrisiken für Altverbindlichkeiten oder unklare Verantwortlichkeiten

  • Steuerliche Nachteile, wenn die Übergangsphase als Fortführung des Betriebs gewertet wird

 

➡️ Vertiefende Informationen finden Sie hier: Betrieb verkaufen: Aufbau und rechtssichere Struktur des Unternehmensvertrags

Rechtliche Bausteine für Übergangsregelungen

Juristisch sichere Übergangsvereinbarungen gehören zwingend in den Unternehmenskaufvertrag. Zentrale Elemente sind:

  1. Klare Befristung (meist 6–12 Monate)

  2. Vergütung für Beratungsleistungen – getrennt vom Kaufpreis

  3. Haftungsbegrenzung auf klar definierte Aufgaben

  4. Wettbewerbsklauseln zur Absicherung des Erwerbers

  5. Steuerliche Prüfung der Vereinbarungen

 

➡️ Mehr Details hier: Betrieb verkaufen: Kaufpreis verhandeln und Vertragsbausteine optimal nutzen

Checkliste: Erfolgsfaktoren für Übergangsregelungen

  • Dauer und Aufgaben vertraglich definieren

  • Vergütung transparent regeln

  • Haftungsrisiken begrenzen

  • Steuerliche Folgen prüfen

  • Wettbewerbsverbote integrieren

 

FAQ zur Übergangsregelung beim Betriebsverkauf

Wie regelt man eine Übergangsphase vertraglich?
Übergangsphasen müssen im Unternehmenskaufvertrag präzise beschrieben werden. Dazu gehören eine klare Laufzeit, die Definition der Verkäuferrolle, eine separate Vergütung und eine eindeutige Haftungsregelung.

Welche Risiken gibt es bei einer zu langen Übergangszeit?
Zu lange Übergangszeiten führen oft zu Kompetenzüberschneidungen und Interessenkonflikten. Zudem drohen steuerliche Nachteile, wenn der Übergang als faktische Fortführung gilt. Daher ist eine klare Begrenzung unerlässlich.

Juristisch fundierte Schlussbetrachtung

Übergangsregelungen sind beim Unternehmen verkaufen kein Randthema, sondern ein entscheidender Bestandteil der Unternehmensnachfolge. Verkäufer, die ihren Betrieb zu verkaufen haben, sichern mit präzisen, rechtssicheren Regelungen den Kaufpreis, vermeiden spätere Auseinandersetzungen und schaffen die Grundlage für einen erfolgreichen Neustart des Käufers.

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