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Drei professionelle Tipps für eine erfolgreiche Firmenübernahme

Einleitung: Firmenübernahme als strategisches Investitionsvorhaben

Die Übernahme eines Unternehmens ist ein vielschichtiger und rechtlich komplexer Vorgang, der fundierte Vorbereitung und strategisches Denken voraussetzt. Insbesondere bei einer Ersttransaktion stellt sich die Herausforderung, sämtliche wirtschaftlichen, steuerlichen, rechtlichen und operativen Implikationen zu berücksichtigen. Eine Firmenübernahme kann sowohl im Rahmen einer Asset-Deal- als auch einer Share-Deal-Struktur erfolgen – abhängig von der rechtlichen und bilanziellen Ausgestaltung des Zielunternehmens. In diesem Beitrag erhalten Sie drei praxisorientierte Handlungsempfehlungen, um Ihre Investition von Kapital abzusichern, typische Risiken zu minimieren und die Firmenübernahme als erfolgreiche Unternehmensnachfolge zu realisieren.


1. Zukünftige Wertschöpfungspotenziale analysieren – nicht nur vergangenheitsorientiert bewerten

Wer eine Firma kaufen oder in eine Geschäftsübernahme investieren möchte, sollte sich nicht ausschließlich auf historische Bilanzkennzahlen stützen. Die Unternehmensbewertung im Rahmen der Kaufpreisermittlung basiert idealerweise auf einer zukunftsgerichteten Betrachtung der Ertragswertpotenziale.

Folgende Aspekte sind dabei entscheidend:

  • Strategische Marktpositionierung: Welche Wettbewerbsvorteile bestehen?

  • Zukunftsprognosen: Existieren belastbare Businesspläne oder Forecasts?

  • Kundendiversifikation: Besteht eine einseitige Abhängigkeit von Schlüsselkunden?

  • Digitalisierungsgrad und Innovationsfähigkeit: Ist das Unternehmen für kommende Marktveränderungen gerüstet?

Eine strukturierte Commercial Due Diligence verschafft Ihnen Transparenz über die strategische Ausrichtung und die ökonomische Tragfähigkeit des Geschäftsmodells. Auch steuerliche (Tax Due Diligence) und rechtliche Risiken (Legal Due Diligence) sollten im Rahmen einer Transaktionsprüfung sorgfältig beleuchtet werden.


2. Wettbewerbsverbotsklausel rechtswirksam vereinbaren

Ein essenzieller Bestandteil jeder professionellen Unternehmenskaufvertragsgestaltung ist die Wettbewerbsverbotsklausel. Sie schützt die Erwerberseite davor, dass der Verkäufer nach der Veräußerung des Unternehmens im identischen oder ähnlichen Marktsegment erneut tätig wird.

Die rechtliche Wirksamkeit setzt folgende Parameter voraus:

  • Zeitliche Beschränkung: In der Regel zwischen zwei und fünf Jahren.

  • Geografische Reichweite: Definition des relevanten Marktgebiets.

  • Sachliche Reichweite: Abdeckung direkter und indirekter Wettbewerbstätigkeit, z. B. als stiller Gesellschafter, Berater oder Investor.

Diese Klausel ist wettbewerbsrechtlich zulässig, sofern sie das berechtigte Schutzinteresse des Käufers wahrt und nicht gegen § 138 BGB (Sittenwidrigkeit) verstößt. Eine individuell ausgearbeitete Klausel schafft Rechtssicherheit und schützt Ihre Kapitalinvestition.


3. Markenwert und Kundenbindung bei der Übernahme berücksichtigen

Der Goodwill eines Unternehmens, insbesondere in inhabergeführten Betrieben, ist häufig stark personenbezogen. Bei der Firmenübernahme besteht das Risiko, dass Kundenloyalität ausschließlich auf den bisherigen Eigentümer zurückzuführen ist.

Prüfen Sie daher folgende Punkte:

  • Ist die Marke als rechtlich geschütztes Kennzeichenrecht eingetragen?

  • Besteht eine strategisch aufgebaute Corporate Identity, die über die Person des Inhabers hinausreicht?

  • Gibt es dokumentierte Prozesse für Kundenpflege, After-Sales und Reklamationsmanagement?

Bei fehlender Markenunabhängigkeit ist es empfehlenswert, eine Übergangsphase mit dem Altinhaber zu vereinbaren (z. B. Beratervertrag oder Earn-out-Regelung) und gleichzeitig ein Rebranding oder die Stärkung der Unternehmensmarke einzuleiten. Nur so lässt sich die nachhaltige Wertschöpfung des übernommenen Unternehmens sichern.


Fazit: Erfolgreiche Firmenübernahmen erfordern strategisches, rechtliches und finanzielles Feingefühl

Eine Firmenübernahme bietet vielfältige Chancen – vorausgesetzt, sie wird mit professioneller Vorbereitung und juristisch fundierter Umsetzung angegangen. Die Unternehmensbewertung, die Gestaltung von Kaufverträgen, die Absicherung durch Wettbewerbsverbotsklauseln sowie die Bewertung immaterieller Vermögenswerte (Marke, Kundenstamm) sind zentrale Elemente für eine nachhaltige Unternehmensnachfolge.

Nutzen Sie die Expertise erfahrener M&A-Berater und prüfen Sie auch digitale Plattformen wie firmenzukaufen.de, auf denen Sie passende Zielunternehmen identifizieren, rechtssichere Informationen abrufen und fundierte Entscheidungen zur Investition von Kapital treffen können.