
Einleitung
Die Kaufpreisfindung ist einer der kritischsten Punkte in jeder Firmenübernahme. Verkäufer, die ihre Firma verkaufen oder ein Unternehmen verkaufen, haben häufig höhere Preisvorstellungen, während Käufer den Kapitalbedarf möglichst gering halten wollen. Earn-Out-Klauseln bieten hier eine flexible Lösung: Sie verknüpfen einen Teil des Kaufpreises mit der künftigen Ertragskraft des Unternehmens und sorgen so für einen Ausgleich der Interessen. Für Käufer bedeutet dies eine Reduzierung des Risikos, für Verkäufer die Chance auf einen höheren Gesamterlös nach einer erfolgreichen Geschäftsübernahme.
Wie funktionieren Earn-Out-Regelungen?
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Definition: Ein Teil des Kaufpreises wird variabel und ist an den künftigen Unternehmenserfolg gebunden.
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Bemessungsgrundlagen: Umsatz, EBITDA, EBIT oder andere KPIs.
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Zeitraum: Typischerweise 2–5 Jahre nach Vollzug der Transaktion.
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Vertragsnatur: Bestandteil des Kaufvertrags, häufig mit detaillierten Berechnungsklauseln und Streitbeilegungsmechanismen.
➡️ Weiterführend: Firmenübernahme: Welches Unternehmen passt zu mir?
Wann sind Earn-Outs vorteilhaft?
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Für Käufer: Senkung des unmittelbaren Kapitalbedarfs und Schutz vor Fehlinvestitionen.
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Für Verkäufer: Möglichkeit, bei positiver Entwicklung des Unternehmens nach der Transaktion zusätzlichen Kaufpreis zu erzielen.
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Für beide Seiten: Flexible Kaufpreisgestaltung bei Unsicherheiten, etwa im Rahmen einer Unternehmensnachfolge.
➡️ Ergänzend: Firmenübernahme: Frühzeitig planen, erfolgreich übergeben
Juristische und finanzielle Aspekte von Earn-Out-Klauseln
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Vertragsgestaltung: Exakte Definition der Berechnungsgrundlagen (z. B. EBITDA nach IFRS oder HGB).
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Streitpotenzial: Unterschiedliche Bilanzierungs- oder Bewertungsmethoden können Konflikte hervorrufen.
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Steuerrechtliche Behandlung: Earn-Out-Zahlungen können unterschiedlich besteuert werden und müssen steuerlich geplant werden.
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Investition von Kapital: Käufer müssen sicherstellen, dass die nötigen Mittel bereitstehen, um die Unternehmensziele zu erreichen.
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Due Diligence: Prüfung der Machbarkeit und Risikoprofile bereits vor Vertragsabschluss.
Checkliste: Vier Kernfragen bei Earn-Out-Klauseln
➡️ Welche Kennzahlen gelten als Grundlage? – EBITDA, Umsatz oder Gewinn.
➡️ Wie lange läuft die Vereinbarung? – häufig 2–5 Jahre.
➡️ Welche Konfliktlösungen gibt es? – Schiedsverfahren, Anpassungsklauseln.
➡️ Wie ist die steuerliche Behandlung geregelt? – für Käufer und Verkäufer unterschiedlich.
FAQ – Häufige Fragen
Sie koppeln einen Teil des Kaufpreises an die zukünftige Entwicklung des Unternehmens.
Sie reduzieren für Käufer den Kapitalbedarf und ermöglichen Verkäufern zusätzliche Einnahmen bei positiver Entwicklung.
Streit über Berechnungsgrundlagen, steuerliche Unsicherheiten und mögliche Interessenkonflikte bei der Geschäftsführung.
Vor allem bei unsicheren Märkten, innovativen Geschäftsmodellen und bei komplexer Unternehmensnachfolge.
Sie prüft, ob die vereinbarten Ziele realistisch und vertraglich sauber umsetzbar sind.
Juristisch fundierter Ausblick
Earn-Out-Klauseln sind ein strategisch wertvolles Instrument, um die Interessen von Käufern und Verkäufern bei einer Firmenübernahme auszugleichen. Sie schaffen Flexibilität, reduzieren Risiken und eröffnen Chancen für beide Seiten. Verkäufer, die ihre Firma verkaufen oder ein Unternehmen verkaufen, können so an der künftigen Wertentwicklung partizipieren, während Käufer ihren Kapitalbedarf effizient steuern. Im Kontext einer Geschäftsübernahme oder einer Unternehmensnachfolge ist jedoch eine präzise juristische Gestaltung unverzichtbar, um Streitigkeiten und steuerliche Nachteile zu vermeiden. Auf firmenzukaufen.de begleiten wir diesen Prozess mit Erfahrung, Diskretion und fundierter M&A-Expertise.