Friseursalon kaufen – Standort wählen, Kunden halten

Einen Friseursalon kaufen bedeutet, in ein etabliertes Geschäftsmodell mit laufenden Umsätzen, Kundenstamm und eingespieltem Team einzusteigen.
Im Gegensatz zur Neugründung ermöglicht eine Übernahme sofortige Marktpräsenz, bewährte Abläufe und planbare Einnahmen.
Dieser Leitfaden erklärt, wie Sie den Unternehmenswert berechnen, den richtigen Standort wählen und die Investition von Kapital rechtssicher strukturieren.


1. Marktumfeld und Chancen

Die Friseurbranche zählt in Deutschland zu den stabilsten Dienstleistungssektoren.
Trotz wachsender Konkurrenz bleiben lokale Nähe und Stammkundenbindung die entscheidenden Erfolgsfaktoren.
Eine Unternehmensnachfolge in diesem Bereich bietet Vorteile wie:

  • gesicherter Kundenstamm,

  • erfahrene Mitarbeiter,

  • bestehende Lieferantenverträge,

  • sofortige Ertragsbasis.

Gerade bei regional etablierten Betrieben lohnt es sich, eine Geschäftsübernahme sorgfältig zu prüfen, um Rentabilität und Wachstumspotenzial realistisch einzuschätzen.


2. Unternehmensbewertung & Ausstattung

Die Unternehmensbewertung eines Friseursalons basiert auf mehreren Parametern:

  • Jahresumsatz und Gewinn (EBIT),

  • Miet- oder Eigentumssituation,

  • Einrichtung (Waschplätze, Schneidestühle, Beleuchtung, Geräte),

  • Kundenkartei und Wiederkehrquote,

  • Markenbindung und Standortfrequenz.

Zur Ermittlung des Unternehmenswerts eignet sich die Kombination aus Substanzwertverfahren (Einrichtung & Inventar) und Ertragswertverfahren (§ 199 BewG).
Für Käufer empfiehlt sich ein Unternehmenskaufvertrag, der die Übernahme von Inventar, Personal und Mietverhältnissen präzise regelt.


3. Standortwahl – der entscheidende Faktor

Der Standort ist der Erfolgsanker eines Salons. Eine gründliche Standortwahl prüft:

  • Laufkundschaft und Parkmöglichkeiten,

  • Konkurrenzdichte im Umkreis,

  • Mietkosten und Vertragslaufzeit,

  • Sichtbarkeit und Zugänglichkeit,

  • Einzugsgebiet (Wohngebiet, Innenstadt, Einkaufszentrum).

Ein gut gelegener Standort mit hoher Frequenz steigert den Unternehmenswert erheblich.
Verträge sollten langfristig gesichert und im Rahmen der Geschäftsübernahme an den neuen Inhaber übertragen werden (§ 566 BGB).


4. Finanzierung & Investition von Kapital

Der Kapitalbedarf für einen Friseursalon liegt im Durchschnitt zwischen 60.000 € und 250.000 €, abhängig von Lage, Größe und Ausstattung.
Übliche Finanzierungsquellen:

  • KfW-Programm 380 (Nachfolgefinanzierung),

  • Verkäuferdarlehen (§ 488 BGB),

  • Beteiligungsmodelle (Management-Buy-In / Buy-Out),

  • regionale Förderbanken und Bürgschaftsbanken.

Die Investition von Kapital sollte einen Modernisierungspuffer enthalten (Innenausbau, Technik, Beleuchtung).
Eine solide Liquiditätsplanung sichert die operative Stabilität und überzeugt Kreditinstitute.


5. Personalführung & Nachfolgeprozess

Der Erfolg eines Salons hängt maßgeblich von seinem Team ab.
Im Rahmen der Unternehmensnachfolge gilt § 613a BGB – Arbeitsverhältnisse gehen automatisch auf den Käufer über.
Empfehlenswert ist ein:

  • klarer Kommunikationsplan mit Mitarbeitern,

  • sanfter Übergang des Inhabers für 3–6 Monate,

  • Teambindung durch Boni oder Beteiligungsmodelle,

  • Schulung in neuen Dienstleistungen oder digitalen Tools.

Eine gute Mitarbeiterbindung stärkt die Kundenloyalität und reduziert Fluktuation.


6. Rechtliche Prüfung & Unternehmenskaufvertrag

Die rechtliche Due Diligence umfasst:

  • Miet- und Lieferantenverträge,

  • Inventarlisten und Versicherungen,

  • Gewerberecht (§ 14 GewO),

  • Datenschutz (Kundendatenbank, DSGVO),

  • steuerliche Verbindlichkeiten (§ 25 HGB).

Der Unternehmenskaufvertrag sollte Haftungs-, Wettbewerbs- und Rücktrittsregelungen enthalten.
Empfehlenswert ist eine anwaltliche Prüfung auf Basis des BGB und HGB.


7. Erfolgsfaktoren & Zukunftschancen

Digitale Terminbuchung, Social Media und spezialisierte Dienstleistungen (Coloration, Extensions, Barbering) bieten Wachstumschancen.
Wer einen Friseursalon kaufen möchte, sollte auf Kundenbindung, Standorttreue und Teamstabilität setzen.
Eine durchdachte Investition von Kapital in Ausstattung und Online-Marketing zahlt sich nachhaltig aus.


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Juristische Schlussbewertung

Ein Friseursalon ist mehr als ein Handwerksbetrieb – er ist ein kundenorientiertes Mikrounternehmen mit erheblichem emotionalem Wert.
Wer Unternehmensbewertung, Standortwahl und Investition von Kapital richtig kombiniert, sichert sich eine stabile Rendite.
Ein präziser Unternehmenskaufvertrag ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und rechtssicheren Geschäftsübernahme.


FAQ 

1. Was kostet ein Friseursalon?
Zwischen 60.000 € und 250.000 €, abhängig von Lage, Ausstattung und Kundenstamm.

2. Was ist beim Kauf eines Friseursalons zu beachten?
Unternehmensbewertung, Standortwahl, Mietverträge, Personalbindung und steuerliche Prüfung.

3. Wie kann man den Kauf finanzieren?
Über KfW-Programme, Verkäuferdarlehen oder Modelle wie Management-Buy-In.

4. Wie kann man den Kundenstamm halten?
Durch Kommunikationsstrategie, Mitarbeiterbindung und gezielte Modernisierung.

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