Einleitung
Die Investition von Kapital durch Family Offices nimmt im Kontext der Unternehmensnachfolge und M&A-Transaktionen zunehmend an Bedeutung zu. Anders als klassische Private-Equity-Investoren verfolgen Family Offices häufig eine langfristige Buy-and-Hold-Strategie, die neben dem monetären Return auch auf die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens abzielt. Für Verkäufer, die ihren Betrieb zu verkaufen planen, entstehen dadurch sowohl wirtschaftliche als auch rechtliche Vorteile – insbesondere in Bezug auf Flexibilität bei der Vertragsgestaltung, den Umgang mit Kapitalbedarf und nachhaltige Unternehmensentwicklung.
Family Offices als Investoren im Überblick
Ein Family Office verwaltet das Vermögen einer Unternehmerfamilie und investiert in Firmenübernahmen, Direktbeteiligungen oder andere Anlageformen.
Wesentliche Merkmale:
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Langfristiger Investitionshorizont ohne Exit-Druck
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Diskrete Abwicklung von Geschäftsübernahmen
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Flexible Kaufpreis- und Beteiligungsmodelle
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Bereitschaft, strategisch in Unternehmen mit Wachstumspotenzial zu investieren
Chancen für Verkäufer bei der Unternehmensnachfolge
Ein Family Office als Käufer eröffnet Verkäufern, die ihre Firma verkaufen oder ein Unternehmen verkaufen möchten, folgende Vorteile:
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Nachhaltigkeit und Kontinuität
Family Offices streben den langfristigen Werterhalt und die Weiterentwicklung an – ein Vorteil für Verkäufer, die ihr Lebenswerk gesichert wissen wollen. -
Individuelle Kaufpreisfindung
Flexible Strukturen wie Earn-Out-Regelungen oder Minderheitsbeteiligungen können in den Kaufvertrag eingebaut werden. -
Kapitalstärke
Der Zugang zu erheblichem Eigenkapital reduziert den Fremdfinanzierungsanteil und sichert Transaktionen auch in volatilen Märkten. -
Vertraulichkeit
Da Family Offices nicht denselben Offenlegungspflichten wie börsennotierte Fonds unterliegen, profitieren Verkäufer von einer diskreten Abwicklung.
Risiken und juristische Fallstricke
Trotz der Chancen bestehen auch rechtliche Risiken, die Verkäufer kennen sollten:
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Mitspracherechte und Governance-Strukturen: Verkäufer sollten prüfen, welche Einflussrechte dem Family Office im Gesellschaftsvertrag eingeräumt werden.
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Bewertungskonflikte: Die Vorstellungen über die Unternehmensbewertung können erheblich variieren. Ein unabhängiges Gutachten ist daher ratsam.
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Haftung und Garantien: Kaufverträge müssen präzise ausgestaltet sein, um spätere Haftungsansprüche zu vermeiden.
FAQ – Fragen mit hohem Suchvolumen
Family Offices investieren, um ihr Vermögen langfristig zu sichern und gleichzeitig unternehmerische Werte zu erhalten. Für Verkäufer bedeutet dies: hohe Stabilität und ein nachhaltiger Ansatz bei der Firmenübernahme.
Sie bieten Flexibilität bei der Kaufpreisgestaltung, diskrete Vertragsverhandlungen und die Möglichkeit, den Übergang im Sinne einer geordneten Unternehmensnachfolge zu gestalten.
Hauptsächlich Bewertungsdifferenzen und die Frage, wie stark das Family Office Einfluss auf operative und strategische Entscheidungen nehmen darf.
Schlussbetrachtung
Die Investition von Kapital durch Family Offices stellt für Verkäufer eine attraktive Alternative zu klassischen Finanzinvestoren dar. Wer seine Firma verkaufen möchte, profitiert von einem verlässlichen Partner, der nicht nur kurzfristige Renditen, sondern die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens im Fokus hat. Gleichwohl gilt es, rechtliche Rahmenbedingungen sorgfältig zu prüfen und die Vertragsgestaltung mit juristischer Expertise abzusichern, um Haftungsrisiken zu minimieren.