
Ist das Unternehmen verkaufsbereit?
Strukturelle, rechtliche und finanzielle Vorbereitung für die erfolgreiche Unternehmensveräußerung
Ein Unternehmen verkaufen erfordert mehr als nur die Suche nach einem Käufer. Eine erfolgreiche Firmenübernahme setzt voraus, dass die zu veräußernde Einheit in ihrer Organisation, Finanzstruktur und rechtlichen Dokumentation professionell aufgestellt ist. Dieser Beitrag beleuchtet alle zentralen Vorbereitungsschritte, die für eine rechtskonforme und wertmaximierende Geschäftsübernahme erforderlich sind.
Organisatorische Struktur: Schlüssel zur Übertragbarkeit des Geschäfts
Ein entscheidendes Kriterium für die Transaktionsfähigkeit einer Firma ist die unternehmerische Unabhängigkeit vom bisherigen Inhaber. Die personelle Abhängigkeit vom geschäftsführenden Gesellschafter oder Alleininhaber stellt ein häufiges Risiko in M&A-Transaktionen dar.
Professionalisierung der operativen Führung
Zur Herstellung der Transaktionsreife ist ein funktionierendes Second-Level-Management unerlässlich. Dazu gehören:
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Delegation von Leitungsfunktionen an Führungskräfte mit Prokura oder Handlungsvollmacht
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Schulung des Personals im Umgang mit Schlüsselkunden und Lieferanten
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Etablierung von Standardarbeitsanweisungen (SOPs) und organisatorischen Handbüchern
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Aufbau eines internen Kontrollsystems (IKS) und Compliance-Strukturen
Ein solider Aufbau fördert die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells und steigert die Unternehmensbewertung, da potenzielle Erwerber Risiken besser einschätzen und reduzieren können.
Rechtliche Vorbereitung: Prüfung und Optimierung der Vertragsstruktur
Vor dem Verkauf einer Firma ist eine vollständige rechtliche Vendor Due Diligence erforderlich. Ziel ist es, potenzielle rechtliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bereinigen.
Relevante Vertragswerke und Dokumente
Folgende Dokumente sollten aktuell, rechtssicher und revisionsfähig vorliegen:
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Gesellschaftsverträge, Gesellschaftervereinbarungen, Nachfolgeklauseln
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Miet- und Pachtverträge, insbesondere Laufzeiten, Verlängerungsklauseln und Sonderkündigungsrechte
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Genehmigungen und behördliche Auflagen, z. B. nach dem Immissionsschutzrecht oder Gewerberecht
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Arbeitsverträge, mit besonderem Fokus auf leitende Angestellte, Boni-Regelungen und Wettbewerbsverbote
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IP-Rechte und Lizenzverträge, insbesondere bei technologieorientierten Unternehmen
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Regelungen zur Betriebsnachfolge, z. B. in Altverträgen oder Rahmenvereinbarungen
Diese Elemente fließen unmittelbar in die rechtliche Due Diligence und beeinflussen maßgeblich die Transaktionsstruktur und den Kaufpreismechanismus.
Finanzielle Optimierung: Rentabilität, Liquidität und Kapitalstruktur
Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ist zentrales Bewertungskriterium bei einer Firmenübernahme. Eine professionelle Vorbereitung der Finanzdaten ist für eine belastbare Unternehmensbewertung unerlässlich.
Bilanzielle und betriebswirtschaftliche Vorbereitung
Eine professionelle Vorbereitung umfasst:
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Bereinigung der Bilanz von nicht betriebsnotwendigem Vermögen
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Optimierung des Working Capital und Reduktion von Überbeständen
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Verbesserung der EBITDA-Marge durch Effizienzsteigerung
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Implementierung von Forecast-Modellen, Businessplänen und rollierenden Liquiditätsplanungen
Diese Maßnahmen verbessern die Kreditwürdigkeit und senken den Kapitalbedarf für potenzielle Erwerber, was sich positiv auf das Transaktionsvolumen und die Abschlusswahrscheinlichkeit auswirkt.
Steuerliche Strukturierung: Holding als Optimierungsinstrument
Zur steueroptimalen Gestaltung einer Unternehmensveräußerung kann eine Holdingstruktur dienen. Die Einbringung des operativen Geschäfts in eine Kapitalgesellschaft mit einer vorgelagerten Holding (z. B. GmbH) bietet erhebliche steuerliche Vorteile.
Vorteile der Holdingstruktur
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Thesaurierung des Veräußerungsgewinns auf Ebene der Holding
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Anwendung der Teileinkünfteverfahren bzw. Schachtelprivilegien
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Vermeidung sofortiger Steuerlasten bei Veräußerung (bei Einhaltung der Dreijahresfrist gemäß § 22 UmwStG)
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Flexibilität für Reinvestitionen in neue Geschäftsmodelle oder Beteiligungen
Diese Struktur bedarf frühzeitiger Planung und steuerlicher Beratung, um volle Wirkung zu entfalten.
Fazit: Nur ein vorbereitetes Unternehmen ist ein verkaufsfähiges Unternehmen
Ein Unternehmen zu verkaufen erfordert mehr als eine Inseratsveröffentlichung. Es bedarf einer integrierten Vorbereitung – organisatorisch, rechtlich, steuerlich und finanziell. Nur so entsteht ein attraktives Investmentobjekt mit belastbaren Informationen für Erwerber und Kapitalgeber.
Die sorgfältige Strukturierung sichert nicht nur die Transaktionsfähigkeit, sondern ermöglicht auch eine wertoptimierte Veräußerung mit minimalem Risiko für alle Beteiligten.
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FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Verkaufsfähigkeit einer Firma
Wie lange dauert es, ein Unternehmen verkaufsbereit zu machen?
Je nach Ausgangssituation zwischen 2 und 5 Jahren, insbesondere bei steuerlicher Strukturierung (Holding).
Warum ist eine Vendor Due Diligence empfehlenswert?
Weil potenzielle Käufer Klarheit und Rechtssicherheit erwarten. Frühzeitige Transparenz beugt Kaufpreisabschlägen vor.
Welche Rolle spielt die Holdingstruktur beim Unternehmensverkauf?
Sie ermöglicht die steueroptimierte Thesaurierung des Veräußerungsgewinns und erhöht die Reinvestitionsfähigkeit.
Was steigert die Unternehmensbewertung konkret?
Eine stabile Ertragslage, reduzierte Inhaberabhängigkeit, rechtssichere Verträge und eine positive Liquiditätslage.