
Einleitung
Wer eine Firma kaufen oder ein Unternehmen übernehmen möchte, braucht eine realistische Finanzierungsplanung.
Der Kapitalbedarf entscheidet über den Erfolg jeder Firmenübernahme – von der Eigenkapitalquote über die Bankfinanzierung bis zur Liquiditätsreserve.
Dieser Fachbeitrag zeigt Käufern im Mittelstand, wie sie ihren Kapitalbedarf korrekt berechnen, welche Eigenmittel erforderlich sind und wie eine solide Finanzierung 2025 aufgebaut wird.
Bedeutung des Kapitalbedarfs beim Unternehmenskauf
Der Kapitalbedarf ist die Summe aller Mittel, die ein Käufer benötigt, um eine Geschäftsübernahme erfolgreich zu finanzieren.
Er umfasst:
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Kaufpreis für das Unternehmen oder die Anteile
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Nebenkosten (Notar, Berater, Steuern)
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Betriebsmittel (Working Capital)
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Reserven für Integration und Modernisierung
Eine präzise Kapitalplanung ist entscheidend, damit die Unternehmensnachfolge reibungslos gelingt und die Liquidität nach dem Kauf gesichert bleibt.
Wie sich der Kapitalbedarf beim Firmenkauf zusammensetzt
Der Kapitalbedarf ergibt sich aus dem Gesamtkaufpreis zuzüglich aller Transaktionsnebenkosten.
Formel:
Kaufpreis + Nebenkosten + Liquiditätsreserve = Kapitalbedarf
Beispiel:
Kaufpreis 2,0 Mio. € + Nebenkosten 0,25 Mio. € + Reserve 0,25 Mio. € → Kapitalbedarf = 2,5 Mio. €
Zu den Nebenkosten zählen:
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Due Diligence (rechtlich, steuerlich, finanziell)
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Beratungs- und Gutachterhonorare
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Grunderwerbsteuer (bei Asset-Deal)
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Vertrags- und Notarkosten (§ 488 BGB – Kreditverträge)
Eigenkapitalquote und Finanzierung im M&A-Prozess
Eine solide Finanzierung ist die Basis für Vertrauen bei Banken und Verkäufern.
Die empfohlene Eigenkapitalquote liegt bei 20–30 % des Kaufpreises.
Finanzierungsquellen:
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Eigenkapital – eigenes Vermögen oder Beteiligungskapital.
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Fremdkapital – Bankdarlehen oder Förderkredite (z. B. KfW-Unternehmerkredit).
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Mezzanine-Kapital – eigenkapitalähnliche Finanzierungen mit flexibler Verzinsung.
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Verkäuferdarlehen – Ergänzung der Finanzierung und Vertrauenssignal.
Ein klarer Finanzierungsplan erhöht die Verhandlungsmacht des Käufers und beschleunigt die Vertragsverhandlungen.
Kapitalbedarf in Abhängigkeit vom Transaktionstyp
Asset-Deal:
Beim Kauf einzelner Vermögenswerte fällt Grunderwerbsteuer an; der Kapitalbedarf ist meist höher, da Betriebsmittel separat finanziert werden müssen.
Share-Deal:
Beim Erwerb von Gesellschaftsanteilen bleiben Verbindlichkeiten im Unternehmen; Eigenkapitalbedarf oft geringer, aber höhere Haftungsrisiken (§ 25 HGB, § 613a BGB).
Management-Buy-In / Management-Buy-Out:
Bei MBI/MBO-Transaktionen kombinieren Käufer meist eigenes Kapital mit Fremdfinanzierungen oder Beteiligungsmodellen.
Finanzierungsmöglichkeiten und Kapitalstruktur 2025
1. KfW-Unternehmerkredit:
Zinssätze ab 3 %, Laufzeiten bis 10 Jahre, bis zu 25 Mio. € je Projekt.
2. Hausbankfinanzierung:
Erfordert Eigenkapitalnachweis und tragfähiges Businessplan-Konzept.
3. Beteiligungskapital:
Private Investoren oder Family Offices beteiligen sich über stille Beteiligungen oder Minderheitsanteile.
4. Verkäuferdarlehen:
Ermöglicht geringeren Eigenkapitalbedarf, reduziert aber Rückzahlungsflexibilität.
5. Leasing- oder Factoringlösungen:
Erhöhen kurzfristig Liquidität und entlasten Eigenmittel.
Kapitalplanung für KMU – Liquidität und Risikomanagement
Nach dem Kauf ist vor der Integration: Käufer müssen ausreichend Liquidität für Übergangsphasen einplanen.
Wichtige Kennzahlen:
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Working Capital Ratio (Sollwert: > 1,2)
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Debt-to-Equity Ratio (max. 2,5:1)
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Zinsdeckungsgrad ≥ 3
Risiken vermeiden:
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keine zu knappe Finanzierung
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Puffer für Umstrukturierungskosten
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vertragliche Regelung von Earn-Outs und Garantien
Eine klare Kapitalstruktur sichert die Stabilität der Firmenübernahme und vermeidet Liquiditätsengpässe.
Interne Fachbeiträge
➡️ Kapitalbedarf bei Firmenübernahmen – realistische Kalkulation für Käufer und Verkäufer
➡️ Kapitalbedarf bei der Firmenübernahme: So gelingt die Finanzierung für Käufer
Externe Quelle: KfW-Unternehmensnachfolge & Finanzierung 2025
Schlussabschnitt – Erfolgreiche Firmenübernahme durch solide Finanzierung
Eine erfolgreiche Firmenübernahme steht und fällt mit einem realistisch geplanten Kapitalbedarf.
Wer die Eigenkapitalquote einhält, Reserven berücksichtigt und Fördermittel nutzt, schafft eine stabile Grundlage für nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Plattformen wie ➡️ firmenzukaufen.de helfen Käufern dabei, passende Unternehmen zu finden, Finanzierungsmodelle zu vergleichen und die Unternehmensnachfolge strukturiert umzusetzen.
FAQ
1. Wie berechnet man den Kapitalbedarf beim Firmenkauf?
Kaufpreis + Nebenkosten + Reserve = Kapitalbedarf.
2. Wie finanziert man einen Unternehmenskauf?
Durch Eigenkapital, Bankdarlehen und Fördermittel.
3. Wie viel Liquidität sollte ein Käufer einplanen?
Mindestens 10–15 % des Kaufpreises als Reserve.
4. Welche Eigenkapitalquote verlangen Banken?
Mindestens 20–30 % beim KMU-Erwerb.
5. Wie erstellt man eine Kapitalplanung im Mittelstand?
Mit Cashflow-Prognosen, Rücklagen und Finanzierungsmix.
Autor und Expertise
Verfasst vom Redaktionsteam firmenzukaufen.de
Unser Team aus M&A-Beratern, Juristen und Finanzierungsexperten begleitet seit über 15 Jahren Käufer bei Firmenübernahmen, Nachfolgen und MBI/MBO-Projekten.
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