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KfW-Studie: Fast drei Viertel aller Mittelständler haben Probleme, einen Nachfolger zu finden

Der deutsche Mittelstand befindet sich in einer Zeit großer Umwälzungen: Wie eine Umfrage der staatlichen Förderbank KfW belegt, wollen immer mehr Inhaber mittelständischer Unternehmen ihren Betrieb an einen Nachfolger übergeben. Innerhalb der letzten sechs Jahre stieg der Prozentsatz übergabewilliger Unternehmer von 35 auf 41 Prozent, allein bis Ende des laufenden Jahres planen rund 224.000 Inhaber kleiner und mittlerer Firmen, sich aus dem Geschäftsbetrieb zurückzuziehen. Das kommt sechs Prozent der insgesamt 3,81 Millionen KMU in Deutschland gleich. Bis Ende 2027 summieren sich die Mittelständler mit Nachfolgewunsch sogar auf 626.000, rein rechnerisch ergeben sich bis einschließlich 2027 so durchschnittlich 125.000 Unternehmensnachfolgen pro Jahr.


Das Problem: Einen Nachfolger zu finden ist gar nicht so einfach. Die Herausforderungen bei der Nachfolgeregelung im Mittelstand und einen möglichen Weg, den Prozess leichter zu gestalten, zeigt Firmenzukaufen.de im folgenden Blogbeitrag auf.

 

Demografischer Wandel sorgt für Nachfolgerengpass

Zunächst einmal die guten Nachrichten: Als positiv bewerten die Autoren der aktuellen Studie „Nachfolge-Monitoring Mittelstand“ von KfW Research, dass die mittelständischen Unternehmer, die bis Ende 2024 eine Übergabe ihres Betriebes planen, im Nachfolgeprozess vergleichsweise weit fortgeschritten sind: Bei 41 Prozent (92.000) ist die Nachfolgeregelung schon komplett abgeschlossen, weitere 31 Prozent (69.000) befinden sich zumindest bereits in Verhandlungen.


Die weniger erfreuliche Nachricht: Unternehmen aus dem Mittelstand sehen sich bei der Nachfolgeregelung zunehmend mit Schwierigkeiten konfrontiert. Die größte Hürde ist der KfW-Umfrage zufolge die Nachfolgersuche selbst: 74 Prozent der befragten Unternehmer nannten das Finden eines geeigneten Nachfolgers als die wichtigste Herausforderung, gefolgt von der Einigung auf einen Kaufpreis und dem anfallenden Bürokratieaufwand mit jeweils 30 Prozent. Durch die rechtliche Komplexität des Prozesses sehen 28 Prozent der mittelständischen Unternehmer die Nachfolgeregelung erschwert, 16 Prozent sehen Probleme bei Finanzierungsfragen.


Laut KfW sind die Schwierigkeiten bei der Nachfolgersuche zu einem Gutteil dem demografischen Wandel zuzuschreiben: Die aktuelle Inhabergeneration kommt in die Jahre, schon heute hat jeder Dritte von ihnen die 60 erreicht oder überschritten. Während immer mehr ältere Unternehmer ihren Rückzug planen und ihren Betrieb an einen Nachfolger übergeben wollen, sind Übernahmeinteressenten rarer gesät. Denn nicht nur kommt die nachrückende Generation aus den eher geburtenschwachen Jahrgängen und ist demnach rein zahlenmäßig kleiner als die Alterskohorte der derzeitigen Inhaber, auch ist laut KfW das Interesse an Firmengründungen generell gesunken. Aus diesem Grund sieht man bei der KfW eine wachsende „Nachfolgelücke“ im Mittelstand. Für eine erfolgreiche Nachfolgeregelung sind also neue Wege notwendig.
 

Angestrebte Nachfolgevarianten 

Unternehmer im Mittelstand streben noch immer in erster Linie eine Nachfolgeregelung innerhalb der Familie an: Mehr als die Hälfte der befragten Eigentümer (57 Prozent) möchte das Unternehmen vorzugsweise an ein Familienmitglied übergeben. Weniger beliebt ist ein Verkauf der Firma: Einen externen Käufer als Nachfolger wünschen sich 43 Prozent der Altinhaber, während 28 Prozent die Übernahme durch Beschäftigte des Unternehmens bevorzugen und 21 Prozent die Nachfolge mithilfe eines Miteigentümers regeln wollen.


Die externe Nachfolgeregelung über einen Verkauf mag nicht die bevorzugte Nachfolgevariante sein, ist jedoch für mittelständische Unternehmen oft die erfolgversprechendste Lösung. Auf Firmenzukaufen.de finden übergabewillige Eigentümer und Kaufinteressenten zusammen – für eine gelungene Unternehmensnachfolge.