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Unternehmen verkaufen: 9 juristisch geprüfte Tipps für Ihre Unternehmensnachfolge

Einleitung: Unternehmensverkauf im Mittelstand – was jetzt zählt

Der Unternehmensverkauf ist eines der komplexesten Vorhaben im Mittelstand und stellt Verkäufer vor wirtschaftliche, rechtliche und emotionale Herausforderungen. Ob altersbedingte Unternehmensnachfolge, strategischer Rückzug oder Kapitalfreisetzung für neue Investitionen – die richtige Vorbereitung entscheidet über Erfolg oder Scheitern der Transaktion.
In diesem Beitrag geben wir Ihnen 9 praxisbewährte Empfehlungen für einen professionell strukturierten Exit-Prozess – juristisch fundiert, die ihre Firma verkaufen wollen.


1. Klare Zieldefinition: Warum wollen Sie Ihr Unternehmen verkaufen?

Eine transparente Zielsetzung ist die Grundlage für jede Nachfolgeregelung. Die Beweggründe – wie Ruhestand, gesundheitliche Gründe, Restrukturierung oder Kapitalbedarf – beeinflussen maßgeblich die Transaktionsstrategie. Auch Aspekte wie emotionale Verbundenheit oder familiäre Interessen sollten in der Exit-Strategie berücksichtigt werden, um mögliche Zielkonflikte frühzeitig zu vermeiden.


2. Unternehmensbewertung: Welchen Marktwert hat Ihr Unternehmen?

Eine präzise Unternehmensbewertung ist das Fundament jeder erfolgreichen Firmenübernahme. Neben klassischen Bewertungsverfahren wie dem Ertragswertverfahren, Substanzwertverfahren oder der DCF-Methode spielt auch die Multiplikator-Methode eine zentrale Rolle im M&A-Prozess. Dabei wird zwischen dem Bruttounternehmenswert („Enterprise Value“) und dem Nettoverkaufserlös („Equity Value“) unterschieden.
Ein erfahrener M&A-Berater analysiert außerdem folgende wertrelevante Faktoren:

  • EBITDA-Entwicklung

  • Normalisierung des Working Capital

  • Fremdkapitalquote

  • Steuereffekte (z. B. bei Anteilsverkauf)

Nur durch eine rechtlich fundierte Unternehmensbewertung lässt sich ein marktadäquater Kaufpreis verhandeln.


3. Post-Merger-Einbindung: Bleiben Sie als Berater aktiv?

Viele Verkäufer sind Schlüsselpersonen im Unternehmen. Ihr operatives Wissen, die Kundenbindung und das interne Netzwerk erhöhen den Unternehmenswert erheblich. Ein Earn-Out-Modell oder ein befristeter Beratervertrag nach der Geschäftsübernahme (Post-Merger-Integration) kann Vertrauen bei potenziellen Erwerbern schaffen und den Verkaufspreis positiv beeinflussen.


4. Fortführung oder Integration: Welche Zukunft wünschen Sie Ihrem Unternehmen?

Ein strategischer Erwerber strebt oft eine Integration („Asset Deal“) an, um Synergien zu heben – etwa durch Standortverlagerung oder Restrukturierungen. Wer den Fortbestand von Marke, Team und Standort sichern möchte, sollte alternative Käufergruppen wie Management-Buy-outs oder Familiennachfolge prüfen – auch wenn diese Varianten nicht immer den höchsten Kaufpreis erzielen.


5. Personalübernahme: Mit oder ohne Mitarbeiter verkaufen?

Nach § 613a BGB gehen bei einem Betriebsübergang (Share Deal oder Asset Deal) die Arbeitsverhältnisse automatisch auf den Erwerber über – inklusive aller Rechte und Pflichten. Qualifiziertes Personal kann dabei ein wesentlicher Werttreiber sein. Andererseits sind hohe Personalkosten, unklare Verträge oder ungekündigte Altlasten potenzielle Risiken für Käufer. Eine sorgfältige HR-Due-Diligence schafft Transparenz und Transaktionssicherheit.


6. Organisatorische Vorbereitung: Ist Ihr Unternehmen verkaufsfähig?

Ein rechtlich strukturiertes und operativ stabiles Unternehmen ist für Investoren deutlich attraktiver. Prüfen Sie:

  • Sind alle Handelsregistereinträge, Gesellschaftsverträge und Vollmachten aktuell?

  • Liegen alle Genehmigungen und Lizenzen vor?

  • Ist die Buchführung GoBD-konform?

  • Gibt es dokumentierte Prozesse (QM-System, ISO)?

  • Sind IT-Systeme DSGVO-konform?

Vor einem Verkauf empfiehlt sich oft eine interne Vendor Due Diligence, um etwaige Mängel frühzeitig zu erkennen.


7. Finanzielle Lage: Wie steht es um Ihre Bilanzstruktur?

Die finanzielle Situation ist ein zentraler Bewertungsfaktor im Verkaufsprozess. Ein starker Jahresabschluss, stabile Cashflows und optimiertes Working Capital schaffen Vertrauen. Folgende Punkte sind besonders relevant:

  • Konsolidierte Bilanzen und Planrechnungen

  • Analyse von latenten Risiken und Steuerrückstellungen

  • Anpassung von Pensionsrückstellungen und Rückbauverpflichtungen

  • Sale-and-Lease-Back-Modelle zur Kapitalfreisetzung

Eine Bilanzbereinigung vor der Due Diligence kann den Unternehmenswert signifikant steigern.


8. Zielkäufer identifizieren: Wer passt zu Ihrem Unternehmen?

Nicht jeder Käufer ist ein geeigneter Nachfolger. Eine gezielte Käuferansprache – ob über Netzwerke, M&A-Berater oder Plattformen wie firmenzukaufen.de – ist essenziell für eine effiziente Transaktion. Mögliche Käuferprofile:

  • Strategische Investoren

  • Private Equity oder Family Offices

  • Management-Buy-in / Buy-out

  • Familiennachfolge

Ein gezieltes Matching-Verfahren erhöht die Abschlusswahrscheinlichkeit erheblich.


9. Rechtliche und steuerliche Beratung: Externe Experten einbinden

Ein erfolgreicher Unternehmensverkauf erfordert die enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Beratern:
Fachanwälte für Gesellschaftsrecht, Steuerberater mit M&A-Erfahrung sowie Transaktionsberater begleiten Sie bei:

  • Vertragsgestaltung (LOI, Kaufvertrag, Gesellschafterbeschlüsse)

  • Strukturierung des Deals (Asset Deal vs. Share Deal)

  • Steueroptimierung (Vermeidung von §6b-Fallstricken)

  • Verhandlung und Signing/Closing-Prozessen

Die frühzeitige Einbindung dieser Fachkräfte vermeidet Risiken und optimiert den Ablauf.


Fazit: Nur wer vorbereitet ist, verkauft erfolgreich

Ein Unternehmen zu verkaufen, ist keine spontane Entscheidung. Sie erfordert professionelle Vorbereitung, rechtliche Klarheit und strategisches Vorgehen. Wer sich frühzeitig mit Fragen zur Unternehmensbewertung, Nachfolgeregelung, Kapitalstruktur und Käuferauswahl auseinandersetzt, legt den Grundstein für eine erfolgreiche Transaktion.
firmenzukaufen.de begleitet Verkäufer im gesamten M&A-Prozess – von der Erstberatung bis zum Closing.


Call-to-Action:

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FAQ – Häufige Fragen zum Unternehmensverkauf

Wie berechnet sich der Unternehmenswert?
Über anerkannte Methoden wie DCF, Ertragswert oder Multiplikatorverfahren – angepasst an Branche, Größe und Zukunftspotenzial.

Was ist der Unterschied zwischen Share Deal und Asset Deal?
Beim Share Deal werden Anteile verkauft, beim Asset Deal einzelne Vermögenswerte. Steuerliche und rechtliche Unterschiede sind erheblich.

Was ist ein Earn-Out?
Ein variabler Kaufpreisanteil, der von der zukünftigen Geschäftsentwicklung abhängig gemacht wird.

Wie lange dauert ein Unternehmensverkauf?
Je nach Komplexität ca. 6–12 Monate – inklusive Vorbereitung, Due Diligence, Verhandlungen und Vertragsabschluss.

Warum sollte ich eine Vendor Due Diligence durchführen?
Zur frühzeitigen Identifikation und Behebung von Mängeln und zur Steigerung der Verhandlungsstärke gegenüber potenziellen Käufern.