Unternehmen zu kaufen: Erstkontakt mit dem Verkäufer rechtssicher gestalten

Der Weg, ein Unternehmen zu kaufen, beginnt mit einem entscheidenden Moment: dem ersten Gespräch mit dem Verkäufer. Dieser Erstkontakt ist weit mehr als eine bloße Kontaktaufnahme – er bestimmt das Maß an Vertrauen, die Verhandlungsbereitschaft und die zukünftige Transaktionsstruktur. In einem M&A-Prozess, der von Diskretion, juristischer Sorgfalt und strategischer Klarheit geprägt ist, bildet er die Basis für eine erfolgreiche Geschäftsübernahme.


Die juristische Relevanz des Erstkontakts

Ein professioneller Erstkontakt signalisiert Seriosität und schafft den notwendigen Rahmen für eine mögliche Firmenübernahme oder Unternehmensnachfolge. Dabei sind folgende Aspekte besonders relevant:

  • Vertraulichkeit: Abschluss eines NDA (Non-Disclosure Agreement) bereits vor der Weitergabe sensibler Unternehmensdaten.

  • Compliance: Sicherstellung, dass keine kartell- oder steuerrechtlichen Bestimmungen verletzt werden.

  • Absichtserklärung: Ein Letter of Intent (LOI) kann sinnvoll sein, um die Gesprächsbasis verbindlich, aber noch unverbindlich im Detail zu fixieren.


Strategische Vorbereitung des Käufers

Wer ein Unternehmen kaufen möchte, sollte die eigenen Parameter klar definieren, bevor er in den Dialog mit dem Verkäufer tritt:

  • Unternehmensbewertung: Erste Einschätzung auf Basis von Kennzahlen, Multiplikator-Methode oder Discounted-Cashflow-Verfahren.

  • Kapitalstruktur: Analyse des eigenen Kapitalbedarfs und möglicher Finanzierungsinstrumente.

  • Investition von Kapital: Abgrenzung zwischen Eigenkapital, Fremdkapital und mezzaninen Finanzierungsformen.


Kommunikationsstrategie ohne Eskalation

Der Erstkontakt ist die Grundlage für eine vertrauensvolle und konstruktive Verhandlung. Unser Beitrag "Unternehmen zu kaufen: Verhandeln ohne Eskalation – 3 Strategien für den Erfolg"  verdeutlicht, wie eine sachliche Gesprächsführung spätere Konflikte vermeidet.

Empfehlungen für die Praxis:

  • Respektvolle Ansprache: Das Interesse klar formulieren, ohne Druck aufzubauen.

  • Juristische Klarheit: Frühzeitig auf die Notwendigkeit von Vertraulichkeit und rechtlichen Rahmenbedingungen hinweisen.

  • Offene Gesprächskultur: Potenzielle Chancen thematisieren, aber keine vorschnellen Zusagen machen.


Rechtssicherheit von Beginn an

Bereits unser Fachartikel "Unternehmen zu kaufen: So gelingt der rechtssichere Unternehmenskauf" zeigt: Ohne klare rechtliche Leitplanken kann selbst ein vielversprechender Kaufprozess scheitern.

  • NDA: Schutz vertraulicher Daten bereits vor den ersten Due-Diligence-Unterlagen.

  • Rechtsberatung: Hinzuziehung eines Fachanwalts für Gesellschaftsrecht oder eines M&A-Beraters.

  • Vermeidung mündlicher Zusagen: Keine Vorwegnahme von Vertragsbestandteilen im Erstgespräch.


Handlungsempfehlungen für Käufer

Ein Unternehmen zu kaufen erfordert neben rechtlicher Präzision auch kommunikatives Fingerspitzengefühl:

  • Vorbereitung: Definieren Sie Kapitalrahmen, Investitionsstrategie und gewünschte Transaktionsstruktur.

  • Juristische Flankierung: Einbindung von M&A-Beratern, Fachanwälten und Steuerexperten.

  • Strukturierte Kommunikation: Diskret, professionell und lösungsorientiert.

  • Flexibilität: Offenheit für unterschiedliche Transaktionsmodelle wie Management-Buy-In (MBI) oder Management-Buy-Out (MBO).


Schlussgedanke

Der Erstkontakt beim Erwerb eines Unternehmens ist die Weichenstellung für den gesamten Kaufprozess. Wer ökonomische Klarheit, juristische Sorgfalt und eine professionelle Kommunikationsstrategie miteinander verbindet, schafft die Grundlage für eine erfolgreiche Firmenübernahme.

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FAQ: Unternehmen zu kaufen – Erstkontakt mit dem Verkäufer

Wie sollte der Erstkontakt gestaltet werden?
Professionell, rechtssicher und diskret – mit klarer Intention und strukturierter Vorbereitung.

Welche Rolle spielt ein NDA beim Erstkontakt?
Es schützt sensible Informationen und ist ein zwingendes juristisches Instrument im M&A-Prozess.

Warum ist der Erstkontakt so entscheidend?
Er prägt die Verhandlungsdynamik, schafft Vertrauen und verhindert spätere Konflikte.

Welche Fehler sollten vermieden werden?
Unverbindliche Zusagen, aggressive Verhandlungsstrategien oder fehlende Diskretion.

Welche Berater sind sinnvoll beim Erstkontakt?
M&A-Berater, Steuerberater und Fachanwälte für Gesellschaftsrecht gewährleisten ein rechtssicheres Vorgehen.

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