Verkauf Firma: Diese Unterlagen sichern Ihre Verhandlungsposition im M&A-Prozess

Wer eine Firma verkaufen möchte, trifft nicht nur eine strategische Entscheidung, sondern stellt die Weichen für eine juristisch und wirtschaftlich tragfähige Unternehmensnachfolge. Die richtige Vorbereitung ist dabei nicht optional – sie ist zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Firmenübernahme oder Geschäftsübernahme.

Ob strategischer Erwerber, Management-Buy-In oder Management-Buy-Out – jeder potenzielle Käufer wird strukturiert vorgehen und zentralen Einblick in die Vermögens-, Ertrags- und Rechtslage verlangen. Ohne vollständige, strukturierte und prüffähige Unterlagen kann weder eine valide Unternehmensbewertung erfolgen, noch ein rechtssicherer Kaufvertrag zustande kommen.


Warum vollständige Unterlagen im Verkaufsprozess Ihrer Firma essenziell sind

Ein strukturierter Verkauf Ihrer Firma basiert auf Transparenz, Sorgfaltspflicht und Vorbereitung. Käufer, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und M&A-Berater erwarten vollständige Offenlegung. Nur so kann die sogenannte Due Diligence-Prüfung ordnungsgemäß durchgeführt und das Risiko von nachvertraglichen Streitigkeiten minimiert werden.

Je höher die Qualität der Unterlagen, desto besser sind Ihre Chancen auf eine präzise Bewertung Ihres Unternehmens, einen realistischen Kapitalbedarf und eine konfliktfreie Vertragsverhandlung.


Diese Unterlagen benötigen Sie beim Verkauf Ihrer Firma

1. Jahresabschlüsse und betriebswirtschaftliche Auswertungen

  • Handelsbilanzen (mind. 3–5 Geschäftsjahre)

  • Gewinn- und Verlustrechnungen (GuV)

  • Betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA)

  • Kapitalflussrechnungen, Anlagenspiegel

Verwendungszweck: Basis für die finanzwirtschaftliche Analyse, u. a. für das DCF-Verfahren, Substanzwert- oder Ertragswertverfahren.


2. Steuerunterlagen

  • Körperschaftsteuer-, Gewerbesteuer- und Umsatzsteuerbescheide

  • Steuerbilanzen bei Abweichung zur Handelsbilanz

  • Betriebsprüfungsprotokolle

Verwendungszweck: Bewertung steuerlicher Risiken, Identifikation latenter Steuerlasten vor Firmenübernahme.


3. Gesellschafts- und Vertragsunterlagen

  • Gesellschaftsvertrag, Handelsregisterauszüge

  • Gesellschafterlisten

  • Darlehensverträge, Leasingverträge

  • Arbeitsverträge, Geschäftsführeranstellungsverträge

  • Kunden- und Lieferantenverträge mit wirtschaftlicher Relevanz

Verwendungszweck: Prüfung von Haftungsrisiken, Vertragslaufzeiten, Kündigungsklauseln, Change-of-Control-Bestimmungen.


4. Personaldokumentation

  • Mitarbeiterlisten mit Funktionen, Gehältern, Eintritts- und Austrittsdaten

  • Informationen zu Pensionszusagen, Abfindungsregelungen

  • Organigramme, Stellenbeschreibungen

Verwendungszweck: Erfassung von Personalaufwendungen, Organisationsstruktur, Personalbindung – entscheidend bei Management-Buy-Outs.


5. Betriebswirtschaftlich-strategische Unterlagen

  • Umsatz- und Deckungsbeitragsanalysen

  • Kundensegmentierungen, ABC-Analysen

  • Businesspläne, Marktanalysen, SWOT-Bewertungen

  • Technologiestand und Innovationspipeline

Verwendungszweck: Darstellung der strategischen Zukunftsfähigkeit des Unternehmens – zentrale Relevanz für Investoren.


6. Immaterielle Vermögenswerte und Rechte

  • IP-Rechte: Patente, Marken, Lizenzen, Schutzrechte

  • Softwarelizenzen, DSGVO-Dokumentation

  • Versicherungsverträge

Verwendungszweck: Bewertung immaterieller Assets im Rahmen der Unternehmensbewertung.


Wann Sie welche Unterlagen im Verkaufsprozess benötigen

Phase Benötigte Unterlagen Zielsetzung
Initiale Vorbereitung Bilanzen, BWA, Businessplan, Gesellschafterstruktur Verkaufsfähigkeit feststellen, Vorbereitungsgrad
Vermarktungsstart Kurzexposé mit Kerndaten, anonymisiert Erste Interessenten gewinnen
Due Diligence Vollständige Offenlegung aller relevanten Dokumente Juristische, steuerliche, wirtschaftliche Prüfung
Vertragsverhandlung Vertragsanhänge, Garantiekataloge, Personaldaten, Rechte Risikominimierung, Preisverhandlung, SPA-Strukturierung
Signing & Closing Handelsregisterauszug, notarieller Kaufvertrag, Übergabedokumente Rechtssicherer Übergang des Eigentums

 

 

Schlussfolgerung mit Handlungsrelevanz

Die strukturierte Vorbereitung aller relevanten Unterlagen bildet das Fundament eines erfolgreichen Verkaufs Ihrer Firma. Sie beschleunigt die Prozesse, reduziert Transaktionskosten, stärkt Ihre Verhandlungsposition und verhindert spätere Haftungsrisiken.

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FAQ – Verkauf Firma & benötigte Unterlagen

Welche Unterlagen sind beim Verkauf einer Firma zwingend erforderlich?

Mindestens notwendig sind: Bilanzen, GuV, Verträge, Steuerbescheide, Personalübersichten und IP-Rechte. Ohne diese Unterlagen ist eine professionelle Unternehmensbewertung nicht möglich.

Wann beginnt die Zusammenstellung der Unterlagen?

Bereits vor Veröffentlichung des Exposés sollten alle wesentlichen Unterlagen vorbereitet sein, um bei konkretem Käuferinteresse direkt reagieren zu können.

Warum ist eine vollständige Dokumentation so entscheidend?

Fehlende Unterlagen führen zu Kaufpreisabschlägen, Verzögerungen oder Abbrüchen. Im Rahmen der Due Diligence ist vollständige Offenlegung Standard.

Welche Rolle spielt der Gesellschaftsvertrag im Verkaufsprozess?

Er bildet die rechtliche Grundlage der Veräußerung und enthält häufig Zustimmungsregelungen der Gesellschafter sowie Vorkaufsrechte, die kaufentscheidend sein können.

Wie unterscheiden sich die Unterlagen beim Management-Buy-Out?

Die Anforderungen sind nahezu identisch. Allerdings sind bestimmte Informationen dem internen Käufer bereits bekannt. Dennoch: Für rechtliche Klarheit ist eine vollständige Dokumentation unabdingbar.

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