
Die Unternehmensnachfolge ist eine hochkomplexe M&A-Transaktion mit erheblichen rechtlichen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Implikationen. Wer seine Firma verkaufen möchte, muss frühzeitig strategische, operative und juristische Voraussetzungen schaffen. Eine solide Vorbereitung erhöht nicht nur den Unternehmenswert, sondern sichert auch die reibungslose Firmenübernahme durch einen geeigneten Nachfolger.
1. Finanzielle Transparenz schaffen
Ein zentraler Faktor beim Unternehmen verkaufen ist die vollständige, nachvollziehbare und prüfbare Finanzstruktur. Hierzu zählen:
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Jahresabschlüsse (mindestens 3 Geschäftsjahre)
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Betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA)
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Kapitalflussrechnungen (Cashflow)
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Aufstellungen zu Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen
Für die Unternehmensbewertung ist außerdem eine Bereinigung um nicht betriebsnotwendige Aufwendungen (sog. „Owner’s Benefits“) erforderlich. Eine Plausibilisierung durch einen Wirtschaftsprüfer stärkt das Vertrauen potenzieller Erwerber.
2. Organisatorische und operative Strukturen optimieren
Ein rechtssicheres und professionell strukturiertes Unternehmen erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge. Dafür erforderlich sind:
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Dokumentierte Geschäftsprozesse (z. B. Vertriebs-, Produktions- und Personalabläufe)
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Zuständigkeiten im Organigramm
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IT-Struktur und digitale Workflows
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Interne Kontrollsysteme (IKS) und Compliance-Richtlinien
Je klarer die Prozesse dokumentiert sind, desto einfacher lässt sich die Geschäftsübernahme realisieren – auch bei komplexeren Unternehmensformen wie GmbH oder GmbH & Co. KG.
3. Kunden- und Lieferantenbeziehungen analysieren
Eine diversifizierte Kundenstruktur und stabile Lieferverträge minimieren Risiken im Rahmen der Firmenübernahme:
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Keine Klumpenrisiken (z. B. > 20 % Umsatz bei einem Kunden)
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Laufzeit, Kündigungsfristen und Change-of-Control-Klauseln in Lieferverträgen prüfen
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Schriftlich fixierte Rahmenvereinbarungen
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Kundenbindungsmaßnahmen und CRM-Systeme evaluieren
Ein solider Kundenstamm wirkt sich positiv auf die Unternehmensbewertung aus und senkt den Kapitalbedarf für den Erwerber.
4. Rechtliche Rahmenbedingungen prüfen
Ein Due-Diligence-Prozess bringt zahlreiche juristische Risiken zutage. Deshalb sollten folgende Aspekte vor dem Unternehmen verkaufen geprüft werden:
Bereich | Maßnahme |
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Gesellschaftsverträge | Prüfung auf Zustimmungserfordernisse oder Vorkaufsrechte |
Miet- und Leasingverträge | Kündigungsfristen, Übertragbarkeit |
Arbeitsverträge | Wettbewerbsverbote, Sonderkündigungsrechte |
IP-Rechte | Schutz von Marken, Domains, Patenten |
Ein erfahrener Transaktionsanwalt stellt sicher, dass keine haftungsrelevanten Risiken bestehen, die den Verkauf gefährden könnten.
5. Steuerliche Optimierung vorbereiten
Die steuerliche Gestaltung beeinflusst den Nettoverkaufserlös erheblich. Relevante Punkte:
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Anwendung der §§ 16, 34 EStG (Vergünstigungen bei Unternehmensverkäufen)
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Optimale Haltefristen von Beteiligungen
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Einbringung in Holdingstrukturen
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Gestaltung latenter Steuerlasten
Ein spezialisierter Steuerberater kann durch gezielte Maßnahmen den steuerlichen Effekt beim Firma verkaufen spürbar optimieren.
6. Fundierte Unternehmensbewertung durchführen
Eine objektive und methodisch nachvollziehbare Unternehmensbewertung ist essenziell für Preisverhandlungen. Übliche Methoden:
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Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF)
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Ertragswertverfahren gemäß IDW S1
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Marktwert auf Basis von EBIT-Multiples
Nutzen Sie zur ersten Orientierung das Bewertungstool von firmenzukaufen.de für eine praxisnahe Einschätzung Ihres Unternehmens.
7. Kommunikationsstrategie festlegen
Die Art und Weise der internen und externen Kommunikation während des Unternehmensverkaufs ist erfolgskritisch:
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Interne Kommunikation: Wann und wie werden Mitarbeitende informiert?
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Externe Kommunikation: Zeitpunkt der Information von Kunden, Lieferanten und Öffentlichkeit
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Geheimhaltungsvereinbarungen (NDA) mit Kaufinteressenten
Diskretion schützt den laufenden Betrieb und stärkt das Vertrauen aller Stakeholder während der Unternehmensnachfolge.
8. M&A-Experten frühzeitig einbinden
Ein professioneller Firmenverkauf benötigt juristisch, steuerlich und strategisch versierte Fachleute:
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M&A-Berater: Strukturierung, Kaufpreisfindung, Käufermatching
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Rechtsanwälte: Due Diligence, Vertragsverhandlungen, SPA
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Steuerberater: Optimierung steuerlicher Rahmenbedingungen
firmenzukaufen.de bietet Zugang zu einem qualifizierten Netzwerk von Transaktionsspezialisten für jede Unternehmensnachfolge.
Fazit: Rechtssicherheit und Struktur zahlen sich aus
Eine Unternehmensnachfolge verlangt nach einem durchdachten Vorgehen. Wer frühzeitig mit der Vorbereitung beginnt, Prozesse professionalisiert und Risiken minimiert, schafft ideale Voraussetzungen für einen reibungslosen und wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmensverkauf.
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FAQ zur Unternehmensnachfolge
Eine geplante und juristisch begleitete Nachfolge stellt sicher, dass alle wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Aspekte geordnet übergeben werden.
Eine Unternehmensbewertung sollte bei jeder maßgeblichen Veränderung oder spätestens 6–12 Monate vor der geplanten Firmenübernahme aktualisiert werden.
Durch Haltefristen, Freibeträge und Gestaltungsmodelle kann der Nettoverkaufserlös erheblich gesteigert werden – vorausgesetzt, die Planung erfolgt rechtzeitig.
Eine koordinierte Kommunikationsstrategie sichert Mitarbeiterbindung und Geschäftskontinuität während des Übergangsprozesses.
Weil Käufer detaillierte Analysen verlangen – und nur strukturierte und risikominimierte Unternehmen erzielen hohe Marktpreise bei geringerem Kapitalbedarf.