Bankenfinanzierung und Sicherheiten bei einer Firmenübernahme

Eine Firmenübernahme ist ohne solide Finanzierung kaum denkbar. Besonders die Bankenfinanzierung bleibt im deutschen Mittelstand ein zentrales Instrument, um den Kapitalbedarf bei einer Geschäftsübernahme zu decken. Verkäufer wie Käufer müssen dabei nicht nur die Kreditwürdigkeit, sondern auch die geforderten Sicherheiten berücksichtigen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten, welche Unterlagen Banken erwarten und wie die Strukturierung der Finanzierung im M&A-Prozess professionell gelingt.


Warum die Bankenfinanzierung bei einer Firmenübernahme entscheidend ist

Die Bankenfinanzierung stellt bei einer Firmenübernahme oder Geschäftsübernahme häufig das Rückgrat der Kapitalstruktur dar. Eigenkapitalgeber – ob Private Equity oder Family Offices – verlangen in der Regel einen Fremdfinanzierungsanteil, um die Eigenkapitalrendite zu optimieren. Banken sichern sich wiederum über Covenants, Bürgschaften und Grundschulden ab.


Typische Sicherheiten im M&A-Kontext

Bei einer Firmenübernahme fordern Banken regelmäßig:

  • Verpfändung von Gesellschaftsanteilen (Share Pledge)

  • Abtretung von Forderungen (Assignment of Receivables)

  • Grundpfandrechte auf Immobilien

  • Persönliche Bürgschaften der Gesellschafter

Diese Sicherheiten dienen der Risikominimierung und sind integraler Bestandteil der Bankenfinanzierung.


Kreditprüfung und rechtliche Rahmenbedingungen

Die Kreditprüfung umfasst nicht nur die Bonität, sondern auch die Plausibilität der Planungsrechnungen. Verkäufer, die ihr Unternehmen verkaufen oder einen Betrieb zu verkaufen haben, sollten sich bewusst sein: Banken legen Wert auf eine transparente Unternehmensbewertung. Nur wenn der Käufer den Unternehmenswert berechnen und nachvollziehbar dokumentieren kann, entsteht Vertrauen in die Transaktion.

➡️ Ergänzende Fachlektüre: Finanzierungsoptionen

➡️ Vertiefend: Wie finanzieren Sie ein Unternehmen?

 

Handlungsempfehlungen für Unternehmer

• Bereiten Sie einen detaillierten Businessplan mit Cashflow-Prognosen vor.
• Klären Sie frühzeitig den Kapitalbedarf, um Finanzierungslücken zu vermeiden.
• Stimmen Sie die Bankenfinanzierung mit der geplanten Struktur der Firmenübernahme ab.
• Prüfen Sie alternative Finanzierungsinstrumente wie Mezzanine-Kapital oder Verkäuferdarlehen.


Schlussfolgerung – Rechtliche und strategische Einordnung

Die Bankenfinanzierung ist im Rahmen einer Firmenübernahme weit mehr als nur eine Frage der Zinslast. Sie entscheidet über die Transaktionssicherheit, die Struktur des Kaufvertrages und die Durchsetzbarkeit von Garantien. Wer den Kapitalbedarf präzise ermittelt, die Unternehmensbewertung juristisch fundiert dokumentiert und bankenübliche Sicherheiten bereitstellt, schafft die Grundlage für eine erfolgreiche Geschäftsübernahme.


FAQ zu Bankenfinanzierung und Sicherheiten

Welche Sicherheiten verlangen Banken?
Typisch sind Bürgschaften, Grundpfandrechte, Share Pledges und Abtretungen von Forderungen.

Wie läuft die Kreditprüfung ab?
Banken prüfen neben Bonität auch Businesspläne, Cashflow-Rechnungen und die Ergebnisse der Unternehmensbewertung.

Welche Rolle spielt der Kapitalbedarf?
Die Höhe des Kapitalbedarfs beeinflusst den Eigenkapitalanteil, die Kreditwürdigkeit und die Verhandlungsmacht im Deal.

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