Einleitung
Wer seinen Betrieb zu verkaufen plant, steht oft vor der Frage, wie eine reibungslose Übergangsphase gestaltet werden kann. Besonders in M&A-Transaktionen, bei denen Kaufpreisverhandlungen, Due-Diligence-Prüfungen und Finanzierungsfragen Zeit beanspruchen, kann Interim Management eine unverzichtbare Brückenlösung darstellen. Dieser Beitrag beleuchtet die Rolle des Interim Managements im Kontext von Unternehmensnachfolge, Firmenübernahme und Geschäftsübernahme – und zeigt auf, welche rechtlichen Rahmenbedingungen Verkäufer unbedingt beachten müssen.
Interim Management im Kontext der Nachfolge
Interim Manager übernehmen temporär die Leitung, bis die operative Übergabe vollzogen ist. Damit kann der Verkäufer seinen Betrieb zu verkaufen, ohne die Unternehmenssteuerung abrupt aufzugeben. Käufer profitieren, da sie die Möglichkeit erhalten, sich einzuarbeiten oder ihre Finanzierung – beispielsweise den Kapitalbedarf – strukturiert abzusichern.
Vorteile für Verkäufer und Käufer
Für Verkäufer
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Kontinuität und Werterhalt bis zum endgültigen Vollzug der Transaktion
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Professionelles Management stärkt die Verhandlungsposition beim Unternehmen verkaufen
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Entlastung bei parallelen Vertrags- und Preisverhandlungen
Für Käufer
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Zeitgewinn für strategische und finanzielle Vorbereitung
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Minimierung operativer Risiken während der Firmenübernahme
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Möglichkeit, einen gleitenden Übergang mit Management-Buy-Out oder Management-Buy-In zu kombinieren
Rechtliche Aspekte bei Interim Management
Verträge über Interim Management müssen klar definierte Inhalte enthalten, damit keine Haftungsrisiken entstehen. Typische Regelungspunkte:
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Befristung und Beendigung des Mandats
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Umfang der Entscheidungsbefugnisse
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Vergütung und variable Anteile (Earn-Out-ähnliche Strukturen)
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Haftungsklauseln und Compliance-Vorgaben
Eine unsaubere Gestaltung kann zu erheblichen rechtlichen Problemen führen – sowohl für Käufer als auch für Verkäufer.
Fachbeiträge zur Vertiefung
➡️ Betrieb verkaufen: Kaufpreis verhandeln und Vertragsbausteine optimal nutzen
➡️ Betrieb verkaufen: Nächste Schritte für Käufer nach der Due Diligence
FAQ – Häufige Fragen zu Interim Management bei Unternehmensnachfolge
Wann lohnt sich Interim Management beim Verkauf?
Vor allem dann, wenn Käufer noch nicht sofort die operative Führung übernehmen können oder Finanzierung und Prüfungen Zeit benötigen.
Welche Vorteile hat Interim Management für Verkäufer und Käufer?
Es schafft Stabilität, reduziert Transaktionsrisiken und erleichtert die geordnete Übergabe.
Welche Risiken bestehen?
Unklare Vertragsklauseln zu Haftung und Kompetenzen können erhebliche Rechtsfolgen nach sich ziehen.
Wie grenzt sich Interim Management von MBI und MBO ab?
Während Interim Management zeitlich befristet ist, führen Management-Buy-In und Management-Buy-Out zur dauerhaften Übernahme der Gesellschaftsanteile oder Geschäftsführung.
Schlussbetrachtung
Interim Management ist ein wirkungsvolles Instrument, um die Zeitspanne zwischen Verkaufsentscheidung und tatsächlicher Geschäftsübernahme rechtssicher zu überbrücken. Verkäufer sichern damit den Unternehmenswert, Käufer profitieren von Stabilität und Planungssicherheit. Wer einen Betrieb zu verkaufen hat, sollte Interim Management als strategische Brückenlösung in die Nachfolgeplanung einbeziehen – insbesondere in Kombination mit Management-Buy-In oder Management-Buy-Out.