Diese 5 Risiken sollten Käufer zwingend beachten vor dem Firmenkaufen

Der Wunsch, eine Firma zu kaufen, eröffnet Zugang zu etablierten Märkten, Personalstrukturen und Geschäftsmodellen. Doch ein Firmenkaufen ist nicht in jedem Fall eine wirtschaftlich oder rechtlich sinnvolle Option. Die nachfolgend dargestellten fünf Hauptgründe sprechen aus juristischer und betriebswirtschaftlicher Sicht gegen eine Firmenübernahme – und zeigen auf, wann Vorsicht geboten ist.


1. Unklare Eigentumsverhältnisse oder anhängige Rechtsstreitigkeiten

Bei der Legal Due Diligence muss sorgfältig geprüft werden, ob Eigentumsrechte an Vermögensgegenständen, Beteiligungen oder immateriellen Wirtschaftsgütern (z. B. Marken oder Schutzrechte) rechtssicher bestehen. Werden laufende Gerichtsverfahren, schwebende Insolvenzverfahren oder ungeklärte Verfügungsrechte festgestellt, ist vom Erwerb abzuraten. Dies betrifft insbesondere Asset Deals mit komplizierten Eigentumsstrukturen.

Fazit: Ein rechtssicherer Firmenkaufen setzt transparente und belastbare Eigentumsverhältnisse voraus.


2. Überschuldung oder drohende Zahlungsunfähigkeit

Ein Unternehmen, das bilanziell überschuldet ist oder dessen Liquiditätskennzahlen auf eine bevorstehende Zahlungsunfähigkeit hinweisen, birgt erhebliche Haftungsrisiken für den Erwerber. Wer im Rahmen eines Management-Buy-Outs (MBO) oder Management-Buy-Ins (MBI) operative Verantwortung übernimmt, kann sich unter bestimmten Voraussetzungen der Insolvenzverschleppung aussetzen (§ 15a InsO). Eine Investition von Kapital in eine wirtschaftlich desolate Struktur ist nur in Ausnahmefällen vertretbar.

Fazit: Ein Firmenkaufen ist nur vertretbar, wenn der Kapitalbedarf realistisch planbar und gedeckt ist.


3. Klumpenrisiko durch Personen- oder Kundenabhängigkeit

Ein Unternehmen, dessen wirtschaftlicher Erfolg von wenigen Schlüsselpersonen oder Großkunden abhängig ist, stellt ein erhebliches operationelles Risiko dar. Die Commercial Due Diligence muss gezielt prüfen, ob Know-how, Kundenverträge oder Lieferbeziehungen auf einzelne Personen zentriert sind. Nach der Geschäftsübernahme können diese Strukturen schnell wegbrechen – mit direkten Auswirkungen auf Umsatz und Reputation.

Fazit: Eine Firmenübernahme ist nur tragfähig, wenn keine einseitigen Abhängigkeiten bestehen.


4. Defizite in der Buchführung und im Controlling

Fehlende oder unvollständige Unterlagen im Rahmen der Financial Due Diligence – etwa bei Inventaren, Jahresabschlüssen, Verbindlichkeiten oder Rückstellungen – verhindern eine sachgerechte Unternehmensbewertung. Auch eine lückenhafte Kostenstellenrechnung oder nicht standardisierte ERP-Systeme deuten auf strukturelle Schwächen hin.

Fazit: Wer eine Firma kaufen möchte, benötigt vollständige und prüfungsfähige Finanzinformationen zur Ableitung eines realistischen Unternehmenswerts.


5. Kein tragfähiges Geschäftsmodell oder fehlende Nachfolgerelevanz

Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen keine Marktakzeptanz mehr finden oder deren Branchenstruktur rückläufig ist, bieten keine nachhaltige Unternehmensnachfolge-Perspektive. Ist das Geschäftsmodell nicht skalierbar oder fehlt es an Innovation, spricht nichts für eine langfristig rentable Firmenübernahme.

Fazit: Nur wer in ein zukunftsfähiges Unternehmen investiert, sichert sich nachhaltigen unternehmerischen Erfolg.


Juristisch fundiertes Fazit

Ein Firmenkaufen muss stets unter Einbeziehung fundierter rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Prüfungen erfolgen. Sobald Risiken wie Eigentumsstreitigkeiten, bilanzielle Schwächen, Klumpenrisiken oder fehlende Skalierbarkeit vorliegen, ist vom Erwerb abzusehen. Firmenzukaufen.de bietet geprüfte Verkaufsangebote, Zugang zu Nachfolgeberatern sowie digitale Werkzeuge zur Unternehmensbewertung – damit Sie fundierte Investitionsentscheidungen treffen.


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Was spricht gegen einen Firmenkauf?
Rechtliche Streitigkeiten, Überschuldung, operative Abhängigkeiten, mangelnde Transparenz oder ein veraltetes Geschäftsmodell sind zentrale Gründe gegen das Firmenkaufen.

Wann ist eine Unternehmensübernahme nicht empfehlenswert?
Wenn keine klaren Eigentumsverhältnisse bestehen, das Unternehmen überschuldet ist oder die Unternehmensnachfolge nicht strategisch planbar ist.

Welche Rolle spielt die Due Diligence beim Firmenkauf?
Sie identifiziert Risiken in den Bereichen Recht, Finanzen, Steuern, Organisation und Markt. Ohne vollständige Prüfung ist kein sicherer Firmenkaufen möglich.

Wie kann ich den Kapitalbedarf beim Unternehmenskauf richtig kalkulieren?
Durch eine integrierte Finanzplanung auf Basis der Liquiditätslage, Rückstellungen und Investitionsbedarfe des Zielunternehmens.

Was passiert, wenn das Unternehmen nach dem Kauf insolvent wird?
Je nach Vertragsstruktur (Share Deal oder Asset Deal) und Haftungsregelung kann der Käufer unter Umständen nach § 13c AO oder § 826 BGB in Anspruch genommen werden.

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