Einleitung
Internationale M&A-Transaktionen erfordern eine präzise und rechtssichere Due Diligence, die sich in vielen Punkten von der deutschen Praxis unterscheidet. Käufer und Verkäufer, die ein Unternehmen verkaufen oder einen Betrieb zu verkaufen haben, stehen vor zusätzlichen Herausforderungen: andere Rechtsordnungen, kulturelle Unterschiede und abweichende Bewertungsstandards. Um Haftungsrisiken und Fehlbewertungen zu vermeiden, ist eine strukturierte Analyse unverzichtbar.
Rechtliche Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich
Die rechtliche Ausgestaltung der Due Diligence variiert stark:
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Deutschland: Standardisierte Prüffelder – Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht, Steuerrecht.
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USA: Schwerpunkt auf Litigation Risks, Environmental Law und Produkthaftung.
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UK: Hohe Gewichtung von Compliance-Prüfungen und Dokumentationspflichten.
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Asien: Genehmigungen, Lizenzen und staatliche Eingriffe dominieren.
➡️ Vertiefend: Due Diligence bei Firmen zu verkaufen – Vorbereitung, Ablauf und rechtliche Fallstricke
Erweiterte Prüffelder in internationalen Deals
Neben der klassischen Financial, Tax und Legal Due Diligence gewinnen neue Aspekte an Bedeutung:
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Regulatory Due Diligence: Prüfung branchenspezifischer Vorschriften.
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Cross-Border Tax Due Diligence: Abgleich von Steuergesetzen und Doppelbesteuerungsabkommen.
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Cultural Due Diligence: Analyse der Management- und Entscheidungsstrukturen.
➡️ Weiterführend: Was ist eine Due Diligence und worauf sollten Sie achten?
Risiken für Käufer und Verkäufer
Wer seine Firma verkaufen möchte, muss bei internationalen Transaktionen mit erhöhten Risiken rechnen:
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Haftungsfragen: Abweichende Rechtsstandards erschweren die Durchsetzbarkeit von Garantien.
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Kaufpreisrisiken: Unterschiede in der Unternehmensbewertung (HGB, IFRS, lokale GAAPs).
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Währungs- und Finanzierungsthemen: Wechselkurse beeinflussen die Kaufpreisgestaltung.
Bedeutung für die Unternehmensnachfolge
Bei einer internationalen Firmenübernahme im Kontext der Unternehmensnachfolge verlangen Käufer nach umfassender Transparenz. Verkäufer müssen ihre Offenlegungspflichten durch Garantien und Disclosure Schedules absichern, um potenzielle Konflikte in der Geschäftsübernahme zu vermeiden.
Abschließende Einschätzung
Die internationale Due Diligence unterscheidet sich grundlegend von der deutschen Prüfungspraxis. Wer ein Unternehmen verkaufen oder eine Firmenübernahme vorbereiten möchte, muss rechtliche, steuerliche und kulturelle Unterschiede in den Vordergrund stellen, um M&A-Transaktionen erfolgreich und rechtssicher umzusetzen.
FAQ
Welche Besonderheiten gelten bei internationaler Due Diligence?
Vor allem Compliance, Lizenzen und regulatorische Genehmigungen stehen stärker im Fokus als in Deutschland.
Wie unterscheiden sich internationale Prüffelder?
Neben Finanz- und Steueraspekten spielen branchenspezifische Vorschriften und kulturelle Faktoren eine größere Rolle.
Welche Risiken bestehen für Verkäufer bei grenzüberschreitenden Deals?
Abweichende Rechtsordnungen erhöhen das Haftungsrisiko, zudem kann die Durchsetzung vertraglicher Garantien erschwert sein.