
Einleitung
Wer sein Unternehmen verkaufen möchte, steht im Baugewerbe vor besonderen Herausforderungen.
Hoher Investitionsbedarf, Fachkräftemangel, volatile Materialpreise und lange Projektlaufzeiten prägen die Branche.
Dieser Fachbeitrag zeigt, worauf Verkäufer achten sollten – von der Unternehmensbewertung über die Käufersuche bis hin zu rechtlichen Fallstricken im Unternehmenskaufvertrag.
Besonderheiten der Bauwirtschaft beim Unternehmensverkauf
Das Baugewerbe unterscheidet sich stark von anderen Branchen:
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Projektabhängige Erträge: Auftragsvolumen schwankt saisonal.
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Langfristige Vertragsbindungen: Bauverträge nach VOB/B (§ 1 Abs. 1 VOB/B) wirken über das Verkaufsdatum hinaus.
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Kapitalintensive Strukturen: Hoher Kapitalbedarf für Maschinen, Geräte und Vorfinanzierung.
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Personalabhängigkeit: Fachkräftebindung entscheidend für den Unternehmenswert.
Verkäufer müssen daher frühzeitig dokumentieren, dass laufende Projekte rechtssicher abgewickelt werden und Personalverträge fortbestehen.
Bewertung eines Bauunternehmens
Die Unternehmensbewertung im Baugewerbe basiert meist auf dem Ertragswertverfahren oder der Multiplikator-Methode.
Relevante Faktoren:
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EBITDA – operative Ertragskraft.
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Auftragsbestand & Pipeline – gesicherte Umsätze.
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Anlagevermögen – Maschinen, Fahrzeuge, Baugeräte.
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Rückstellungen & Bürgschaften – Gewährleistungsverpflichtungen nach § 13 VOB/B.
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Marktposition & Reputation – entscheidend bei Nachfolge im regionalen Umfeld.
Ein erfahrener Gutachter oder M&A-Berater sollte die Bewertung nach IDW S1 oder Ertragswertformel (§ 11 BewG) durchführen.
Käufer finden in der Bauwirtschaft
Käuferprofile im Baugewerbe 2025:
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Strategische Käufer: Baukonzerne, die regionale Marktanteile erweitern wollen.
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Mitarbeiter (MBO): Bauleiter oder Prokuristen mit Branchenkenntnis.
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Investoren: Private-Equity- oder Family-Offices mit Fokus auf Subunternehmen.
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Ein anonymes Kurzprofil schützt Vertraulichkeit und erhöht die Erfolgschancen.
Rechtliche Aspekte beim Unternehmensverkauf
Der Unternehmenskaufvertrag im Baugewerbe sollte zwingend folgende Punkte regeln:
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Haftung für Altprojekte (§ 25 HGB)
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Übernahme von Bürgschaften und Gewährleistungen
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Abwicklung laufender Bauverträge (VOB/B § 8)
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Genehmigungen und Versicherungen (z. B. Bauleistungsversicherung)
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Arbeitsverhältnisse nach § 613a BGB
Bei GmbHs gilt zusätzlich notarielle Beurkundungspflicht (§ 15 GmbHG).
Eine rechtliche Due Diligence verhindert spätere Haftungsrisiken.
Nachfolge und Übergabeprozess
Die Unternehmensnachfolge im Baugewerbe sollte spätestens fünf Jahre vor der geplanten Übergabe beginnen:
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Strategische Vorbereitung: Analyse der wirtschaftlichen Situation und Nachfolgerprofile.
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Strukturelle Optimierung: Bereinigung von Altlasten, Vertragsklarheit, Dokumentation.
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Rechtliche Prüfung: Klärung von Grundstücken, Pachtverträgen und Bürgschaften.
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Verkaufsverhandlungen: Preisfindung, LOI, Vertragsgestaltung.
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Closing & Integration: Übergabe von Projekten und Personal.
Eine gute Vorbereitung erhöht den Kaufpreis und reduziert Risiken erheblich.
Risiken und Chancen beim Bauverkauf
Risiken:
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Nachhaftung bei fehlerhaften Bauleistungen (§ 13 VOB/B).
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Abhängigkeit von Großkunden oder öffentlichen Aufträgen.
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Schwankende Rohstoffpreise und Baukostenindex.
Chancen:
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Nachfrage nach Handwerksbetrieben und Bauunternehmen steigt.
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Hohe Multiplikatoren bei nachhaltiger Spezialisierung (z. B. Energie- oder Tiefbau).
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Förderungen durch Nachfolgefonds oder KfW-Unternehmerkredit.
Interne Fachbeiträge
➡️ Unternehmen verkaufen: So bereiten Sie Ihre Firma strukturell, rechtlich und emotional optimal vor
➡️ Unternehmen verkaufen: Die 10 besten Tipps für eine erfolgreiche Firmenübertragung
Externe Quelle: IHK-Branchenreport Baugewerbe 2025
Schlussabschnitt – Erfolgreich verkaufen im Baugewerbe
Ein Unternehmen verkaufen im Baugewerbe erfordert strategisches und rechtliches Feingefühl.
Wer die Bewertung realistisch ansetzt, Haftungsfragen klärt und frühzeitig Käufer anspricht, kann sein Lebenswerk erfolgreich übergeben.
Plattformen wie ➡️ firmenzukaufen.de unterstützen Verkäufer bei Bewertung, Nachfolgersuche und Vertragsvorbereitung – diskret, effizient und praxisnah.
FAQ
1. Wie verkaufe ich ein Bauunternehmen erfolgreich?
Frühzeitige Planung, Bewertung und rechtliche Prüfung.
2. Wie wird ein Bauunternehmen bewertet?
Nach Ertragswert, Auftragsbestand und Maschinenpark.
3. Wie finde ich Käufer für mein Bauunternehmen?
Über M&A-Plattformen und Branchenkontakte.
4. Wie läuft die Nachfolge im Bau ab?
Über strukturierte Übergabe, LOI und Notarvertrag.
5. Welche Risiken bestehen beim Bauverkauf?
Haftung, Bürgschaften und Gewährleistungsfristen.
Autor und Expertise
Verfasst vom Redaktionsteam firmenzukaufen.de
Unser Team aus M&A-Beratern, Juristen und Branchenexperten für Bauwirtschaft begleitet seit über 15 Jahren Verkäufer bei Unternehmensnachfolgen und Firmenverkäufen.
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