Verkauf der Firma – Grundlagen, Ablauf und strategische Erfolgsfaktoren

Einleitung

Der Verkauf der Firma stellt eine der anspruchsvollsten unternehmerischen Entscheidungen dar. Anders als gewöhnliche Geschäftsprozesse erfordert eine Unternehmensübertragung höchste juristische Präzision, strukturierte Vorbereitung und fundierte M&A-Expertise. Verkäufer, die ihre Unterlagen sauber aufbereiten, rechtliche Fallstricke kennen und die Transaktionsarchitektur professionell gestalten, maximieren ihre Chancen auf einen erfolgreichen Deal.


Juristische Grundlagen beim Verkauf der Firma

Beim Verkauf der Firma unterscheidet man zwei zentrale Transaktionsarten:

  • Share Deal – Übertragung von Gesellschaftsanteilen, inklusive aller Rechte und Pflichten

  • Asset Deal – Einzelübertragung der Wirtschaftsgüter, Verträge und Verbindlichkeiten

Rechtlich entscheidend sind:

  • Letter of Intent (LOI) zur Absichtserklärung

  • Due Diligence zur Risikoanalyse (rechtlich, steuerlich, finanziell)

  • Vendor Due Diligence als vorbereitende Prüfung durch den Verkäufer

  • Signing & Closing (Vertragsunterzeichnung und Vollzug)

  • Gewährleistungs- und Haftungsregelungen im Unternehmenskaufvertrag

  • Kaufpreisallokation und steuerliche Optimierung

👉 Mehr dazu in unserem Beitrag: Verkauf einer Firma – Juristisch fundierte Strategien für einen erfolgreichen Transaktionserfolg

 

Unterlagen, die die Verhandlungsposition sichern

Die Grundlage jeder Transaktion ist die Dokumentation. Wer den Verkauf der Firma vorbereitet, sollte insbesondere folgende Unterlagen bereithalten:

  • Jahresabschlüsse und betriebswirtschaftliche Auswertungen

  • Gesellschafterverträge, Registerauszüge, Patente, Markenrechte

  • Kunden- und Lieferantenverträge, Arbeitsverträge, Miet- und Leasingverträge

  • Nachweise über Kredite, Finanzierungen und Sicherheiten

  • Genehmigungen, Umweltauflagen, Compliance-Dokumentationen

Diese Informationen stärken die Position des Verkäufers bei der Kaufpreisfindung und reduzieren das Risiko von Preisanpassungen im Rahmen einer Earn-out-Regelung.

👉 Vertiefend: Verkauf Firma: Diese Unterlagen sichern Ihre Verhandlungsposition im M&A-Prozess


Ablauf – So läuft der Verkauf der Firma ab

Der strukturierte Transaktionsprozess folgt etablierten M&A-Standards und lässt sich in fünf zentrale Phasen unterteilen:

1. Vorbereitung

In der Vorbereitungsphase erfolgt zunächst die Unternehmensbewertung, häufig anhand der DCF-Methode oder des Multiplikator-Verfahrens. Parallel wird ein virtueller Datenraum eingerichtet, in dem alle relevanten Unterlagen für die spätere Due Diligence bereitgestellt werden. Zudem wird der Kapitalbedarf potenzieller Erwerber analysiert, um realistische Kaufpreisvorstellungen entwickeln zu können.

2. Strukturierung

Im nächsten Schritt wird die Transaktionsstruktur festgelegt. Verkäufer und Käufer entscheiden, ob die Übertragung im Wege eines Share Deals oder eines Asset Deals erfolgt. Ebenso wird das Kaufpreismodell bestimmt, das entweder auf einem fixen Kaufpreis oder auf flexiblen Earn-out-Regelungen basiert.

3. Due Diligence

Die anschließende Due Diligence umfasst eine detaillierte rechtliche, steuerliche und finanzielle Prüfung. Dabei werden sämtliche Verträge, Verbindlichkeiten sowie mögliche Compliance-Risiken analysiert, um die Transaktionssicherheit zu gewährleisten und den finalen Kaufpreis abzusichern.

4. Signing & Closing

Nach Abschluss der Prüfungen wird der Unternehmenskaufvertrag entworfen, beurkundet und von den Parteien unterzeichnet (Signing). Bei Kapitalgesellschaften ist hierfür die Mitwirkung eines Notars erforderlich. Mit dem Closing erfolgt schließlich der rechtliche und wirtschaftliche Vollzug der Übertragung.

5. Post-Merger-Phase

In der letzten Phase steht die Integration des Unternehmens im Vordergrund. Der Verkäufer begleitet oftmals noch eine Übergangszeit und überträgt relevantes Know-how. Je nach Situation kann diese Phase auch durch ein Management-Buy-Out (MBO) oder ein Management-Buy-In (MBI) geprägt sein, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.


Strategische Erfolgsfaktoren

Um den Verkauf der Firma erfolgreich abzuschließen, gilt es, folgende Punkte zu berücksichtigen:

  • Frühzeitige und professionelle Unternehmensbewertung

  • Beseitigung potenzieller Dealbreaker vor Beginn der Due Diligence

  • Sicherung der Vertraulichkeit durch NDAs

  • Einbindung erfahrener M&A-Anwälte und Steuerberater

  • Nutzung europäischer Märkte durch internationale Vermarktung (z. B. über Partner in Spanien, Belgien, Niederlande)


Abschließende Betrachtung

Der Verkauf der Firma verlangt weit mehr als die Suche nach einem geeigneten Käufer – er erfordert eine juristisch wasserdichte Struktur, präzise Unterlagen und strategische Verhandlungsführung. Wer diese Anforderungen erfüllt, schafft die Grundlage für nachhaltigen Transaktionserfolg. Auf firmenzukaufen.de stehen rechtlich geprüfte Fachinformationen, ein starkes europäisches Netzwerk sowie praxisorientierte Ratgeber zur Verfügung.


FAQ zum Verkauf der Firma

1. Wie läuft der Verkauf der Firma rechtlich ab?
Über die Phasen Vorbereitung, Due Diligence, Vertragsgestaltung (Share Deal/Asset Deal) bis zum notariellen Closing.

2. Welche Unterlagen sind unverzichtbar?
Vor allem Jahresabschlüsse, Gesellschafterverträge, Finanzierungsunterlagen, Kunden- und Lieferantenverträge.

3. Wie erfolgt die Unternehmensbewertung beim Verkauf der Firma?
Durch Methoden wie Discounted Cash Flow (DCF), Multiplikator- oder Substanzwertverfahren.

4. Welche Rolle spielen Earn-out-Regelungen?
Sie ermöglichen flexible Kaufpreisgestaltung und gleichen Prognoserisiken aus.

5. Wann ist eine europaweite Vermarktung sinnvoll?
Insbesondere bei mittelständischen und größeren Unternehmen – über firmenzukaufen.de mit exklusiven Partnernetzwerken.

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