Zurück zur Übersicht

Die sechs wichtigsten Methoden zur Unternehmensbewertung beim Unternehmensverkauf

Einleitung: Unternehmensbewertung als Grundlage für den erfolgreichen Unternehmensverkauf

Wer eine Firma verkaufen oder eine Unternehmensnachfolge strategisch vorbereiten möchte, benötigt eine fundierte Unternehmensbewertung. Sie bildet das Rückgrat jeder professionellen Firmenübernahme, insbesondere im Kontext einer Geschäftsübernahme oder zur Ermittlung des erforderlichen Kapitalbedarfs.

In der Praxis haben sich sechs Bewertungsverfahren etabliert, die – je nach Transaktionsart und Unternehmensstruktur – entscheidend zur Wertermittlung beitragen. Sie unterstützen sowohl Käufer als auch Verkäufer dabei, marktgerechte Preisvorstellungen zu entwickeln, Risiken zu minimieren und die Wirtschaftlichkeit einer Investition von Kapital präzise einzuschätzen.


H2: 1. Substanzwertverfahren – Der innere Wert des Unternehmens

Das Substanzwertverfahren ermittelt den Wert des Reinvermögens, also die Summe aller betriebsnotwendigen Aktiva abzüglich der Schulden. Grundlage ist eine bilanzorientierte Stichtagsbetrachtung, bei der auch stillen Reserven – etwa aus vollständig abgeschriebenen Anlagegütern – einbezogen werden.

Juristische Einschränkungen:

  • Die Bilanz bildet lediglich eine Momentaufnahme und lässt die zukünftige Ertragskraft unberücksichtigt.

  • Immaterielle Werte wie Goodwill, Marktstellung oder Human Capital werden nicht abgebildet.

  • Außerbilanzielle Verpflichtungen (z. B. Miet- und Leasingverträge) bleiben außen vor.

Diese Methode eignet sich zur Wertuntergrenze, etwa in Sanierungs- oder Liquidationsszenarien, ist aber für M&A-Transaktionen mit langfristiger Perspektive nur eingeschränkt tauglich.


H2: 2. Ertragswertverfahren – Bewertung auf Basis zukünftiger Zahlungsströme

Beim Ertragswertverfahren wird der Barwert des nachhaltigen operativen Ergebnisses (EBIT bzw. Net Profit) unter Berücksichtigung eines objektivierten Kapitalisierungszinssatzes ermittelt.

Bewertungselemente:

  • Zukunftsprognose des Gewinns (durchschnittlich normalisierter Cashflow)

  • Kapitalisierungszinssatz bestehend aus risikofreiem Basiszins und Risikoprämie

Formel:
Unternehmenswert = nachhaltiger Gewinn / Kapitalisierungszins

Die Methode ist im deutschen Unternehmensbewertungsstandard (IDW S 1) anerkannt und bei professionellen Transaktionen (z. B. im Private-Equity-Sektor) weit verbreitet. Risiken bestehen durch die Sensitivität gegenüber Prognosefehlern und der fehlenden Berücksichtigung nicht betriebsnotwendiger Vermögensbestandteile.


H2: 3. Kapitalquotenmethode – Anpassung der Finanzierungsstruktur

Diese Methode kombiniert Bilanzanalyse mit der Zielsetzung einer strukturellen Kapitaloptimierung. Dabei wird das nicht betriebsnotwendige Vermögen aus der Bewertung herausgerechnet und die Bilanz auf eine Zielstruktur (z. B. 40 % Eigenkapitalquote) adjustiert.

Sie dient insbesondere der Vereinheitlichung der Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen unterschiedlicher Finanzierungsmodelle und verbessert die Aussagekraft bei der Bewertung von Buy-and-Build-Strategien.


H2: 4. Goodwill-Methode – Bewertung überdurchschnittlicher Renditen

Die Goodwill-Methode kombiniert den Substanzwert des Eigenkapitals mit dem Barwert eines Mehrgewinns, der aus einer überdurchschnittlichen Return-on-Equity (ROE) resultiert.

Goodwill = tatsächliche Eigenkapitalrendite – kalkulatorische Zielrendite

Der Goodwill ergibt sich also als Residualwert über den Buchwert hinaus und stellt eine Differenzierung zum rein bilanziellen Ansatz dar. Negative Differenzen führen zum sog. Badwill und mindern den Unternehmenswert.


H2: 5. Verbesserte Goodwill-Methode – Erweiterung durch Kapitalanpassung

Diese Methode berücksichtigt zusätzlich eine Modifikation der Kapitalstruktur. Dabei wird zunächst das bereinigte Eigenkapital rechnerisch angepasst, bevor der Mehrgewinn und sein Barwert ermittelt werden.

Sie erhöht die Transparenz bei der Bewertung renditestarker Unternehmen, insbesondere wenn Eigen- und Fremdfinanzierungskosten heterogen sind.


H2: 6. Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF) – Zukunftsorientierte Cashflow-Analyse

Die DCF-Methode basiert auf der Kapitalwertmethode und bewertet ein Unternehmen auf Grundlage der zukünftigen Free Cashflows (FCF), abgezinst mit dem gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensatz (WACC).

Berechnungsschritte:

  1. Prognose des FCF über 3–5 Jahre

  2. Diskontierung der Cashflows mit dem WACC

  3. Abzug der verzinslichen Verbindlichkeiten = Equity Value

Diese Methode ist internationaler Goldstandard bei der Bewertung börsennotierter Gesellschaften oder großer mittelständischer Firmen mit hoher Planbarkeit.

Formel:
Equity Value = Unternehmenswert (Enterprise Value) – verzinsliche Verbindlichkeiten

Die DCF-Methode eignet sich hervorragend zur Ermittlung des Barwerts künftiger Investitionen, insbesondere im Rahmen strategischer Firmenübernahmen und Buyout-Transaktionen.


Fazit: Die richtige Methode für den Verkauf Ihrer Firma

Die Wahl der richtigen Bewertungsmethode ist von entscheidender Bedeutung, wenn Sie Ihr Unternehmen verkaufen oder eine strategische Firmenübernahme planen. Eine präzise und nachvollziehbare Unternehmensbewertung schafft Vertrauen bei potenziellen Investoren und erhöht die Transaktionssicherheit.

Die sechs dargestellten Verfahren bilden das Fundament für jede professionelle M&A-Transaktion – egal ob es sich um einen Share Deal, Asset Deal oder eine Nachfolgeregelung handelt.

firmenzukaufen.de unterstützt Sie dabei mit fundierter Expertise, einem europaweiten Netzwerk und einem starken Fokus auf Diskretion, Vertraulichkeit und Effizienz.


Call-to-Action:

Sie möchten Ihre Firma verkaufen oder den Unternehmenswert ermitteln?
Starten Sie jetzt mit einer kostenlosen Einschätzung oder nutzen Sie unseren anonymen Suchservice. Auf www.firmenzukaufen.de bringen wir Käufer und Verkäufer effizient zusammen.


FAQ – Unternehmensbewertung beim Unternehmensverkauf

Welche Bewertungsmethode ist für den Mittelstand am besten geeignet?

Oft empfiehlt sich eine Kombination aus Ertragswertverfahren und DCF-Methode, ergänzt um Goodwill-Komponenten.

Was ist der Unterschied zwischen Substanz- und Ertragswert?

Der Substanzwert basiert auf Bilanzdaten, der Ertragswert auf zukünftig erwarteten Zahlungsströmen. Beide liefern unterschiedliche Perspektiven.

Ist die DCF-Methode für kleine Unternehmen geeignet?

Nur bedingt – bei geringem Planungsgrad oder fehlender Datenbasis sind klassische Verfahren oft praktikabler.

Wie beeinflusst die Kapitalstruktur die Bewertung?

Die Zusammensetzung aus Eigen- und Fremdkapital wirkt sich direkt auf die Kapitalisierungssätze und somit den Unternehmenswert aus.