Due Diligence beim Unternehmensverkauf – Ablauf und Risiken

Einleitung

Beim Unternehmensverkauf ist die Due Diligence ein entscheidender Schritt. Käufer wollen mögliche Risiken frühzeitig erkennen, während Verkäufer Transparenz schaffen und Vertrauen aufbauen müssen. Wer seinen Betrieb zu verkaufen hat oder eine Unternehmensnachfolge vorbereitet, sollte die Bedeutung der Due Diligence kennen – denn sie beeinflusst maßgeblich die Kaufpreisfindung, die Vertragsgestaltung und die Erfolgsaussichten einer Geschäftsübernahme oder Firmenübernahme.


Was bedeutet Due Diligence im M&A-Prozess?

Der Begriff Due Diligence (sorgfältige Prüfung) bezeichnet die systematische Analyse eines Unternehmens vor dem Kauf. Käufer möchten damit die Werthaltigkeit prüfen, Risiken identifizieren und die Grundlage für Preisverhandlungen schaffen. Für Verkäufer bedeutet das, dass alle relevanten Informationen offen gelegt und rechtlich wie wirtschaftlich nachvollziehbar dargestellt werden müssen.

➡️ Weiterführend: Was ist eine Due Diligence und worauf sollten Sie achten?

 

Ablauf einer Due Diligence

Eine Due Diligence umfasst mehrere Prüfungsfelder:

Finanzielle Prüfung – Analyse von Jahresabschlüssen, Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen.
Rechtliche Prüfung – Untersuchung von Verträgen, Lizenzen, Haftungsrisiken und Rechtsstreitigkeiten.
Steuerliche Prüfung – Identifizierung potenzieller Steuerlasten und Optimierungsmöglichkeiten.
Operative Prüfung – Bewertung der Geschäftsprozesse, Lieferantenstrukturen und Managementqualität.
Strategische Prüfung – Analyse der Marktposition, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumsperspektiven.

➡️ Ergänzend: Due Diligence beim Unternehmenskauf: Was bei der Überprüfung des Zielunternehmens alles untersucht wird

 

Risiken und typische Problemfelder

Im Rahmen der Due Diligence treten häufig Risiken auf, die Käufer zu Preisabschlägen oder sogar zum Abbruch der Verhandlungen bewegen können:

  • Bilanzielle Risiken – verdeckte Verbindlichkeiten, nicht ausgewiesene Rückstellungen.

  • Steuerliche Risiken – drohende Nachzahlungen, unklare Gestaltung von Verlustvorträgen.

  • Rechtliche Risiken – problematische Vertragsklauseln, ungeklärte Eigentumsrechte, laufende Rechtsstreitigkeiten.

  • Operative Risiken – Abhängigkeit von Schlüsselkunden, fehlende Prozessdokumentation, Managementdefizite.

Für Verkäufer gilt: Wer seinen Betrieb zu verkaufen hat, sollte mögliche Risiken bereits im Vorfeld aufarbeiten und gegebenenfalls durch eine Vendor Due Diligence vorbereiten.


Checkliste: Vier zentrale Erfolgsfaktoren

Vorbereitung – Alle relevanten Unterlagen (Finanzen, Verträge, Steuern) rechtzeitig zusammenstellen.
Transparenz – Offene Kommunikation gegenüber potenziellen Käufern.
Juristische Begleitung – Fachanwälte und M&A-Berater einbeziehen.
Strategische Nutzung – Die Due Diligence nicht nur als Pflicht, sondern als Chance zur Vertrauensbildung sehen.


Juristisch fundierte Schlussbetrachtung

Die Due Diligence ist weit mehr als eine reine Formalität. Sie entscheidet über Vertrauen, Kaufpreis und Vertragsstruktur. Wer seine Firma verkaufen oder eine Firmenübernahme erfolgreich gestalten möchte, sollte Risiken nicht verbergen, sondern proaktiv aufarbeiten. Mit einer sorgfältig vorbereiteten Due Diligence stärken Verkäufer ihre Verhandlungsposition, Käufer minimieren Risiken – und beide Seiten schaffen die Grundlage für eine rechtssichere und erfolgreiche Transaktion.


FAQ

Wie läuft eine Due Diligence ab?
Sie umfasst die finanzielle, rechtliche, steuerliche, operative und strategische Analyse des Zielunternehmens und dauert je nach Umfang mehrere Wochen.

Welche Risiken entdecken Käufer?
Typische Risiken sind steuerliche Nachzahlungen, ungeklärte Haftungsfragen, bilanzielle Unstimmigkeiten oder operative Schwächen.

Brauchen Verkäufer eine eigene Prüfung?
Ja, eine Vendor Due Diligence hilft Verkäufern, Risiken frühzeitig zu erkennen, Vertrauen zu schaffen und den Unternehmenswert zu sichern.

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