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Finanzierbarkeit übertrifft Bewertung beim Unternehmen verkaufen

Einleitung

Die Veräußerung eines Unternehmens ist ein komplexer Transaktionsprozess, in dem zahlreiche Faktoren die Kaufpreisfindung beeinflussen. Doch während die Unternehmensbewertung häufig im Fokus steht, entscheidet in der Praxis meist ein anderer Aspekt über den wirtschaftlichen Erfolg der Firmenübernahme: die Finanzierbarkeit. In diesem Beitrag zeigen wir, warum eine zu stark auf Bewertungskennzahlen fixierte Herangehensweise riskant ist – und wie durch realistische Preisgestaltung die Chancen auf eine erfolgreiche Geschäftsübernahme signifikant steigen.


Wert und Preis: Zwei ökonomisch und juristisch verschiedene Größen

Im M&A-Prozess ist klar zu unterscheiden zwischen dem Unternehmenswert, der durch objektivierte Bewertungsverfahren (z. B. Ertragswertverfahren, Discounted-Cash-Flow-Methode) ermittelt wird, und dem tatsächlich zu erzielenden Veräußerungspreis, der Gegenstand eines Verhandlungsvorgangs ist. Letzterer hängt stark von der Kapitalverfügbarkeit des Käufers und der externen Finanzierungsstruktur ab.

Eine Due-Diligence-Prüfung mag ein gutes Bild von der wirtschaftlichen Substanz liefern, ersetzt jedoch keine realistische Betrachtung der Kapitalbeschaffungsfähigkeit. Besonders bei Asset Deals oder Share Deals ist die Finanzierungsarchitektur entscheidend für die tatsächliche Umsetzung.


Bewertung und Finanzierung: Ein Spannungsfeld mit Fallstricken

Zahlreiche Transaktionsvorhaben scheitern nicht an der Bewertung, sondern an der fehlenden Finanzierungszusage. Selbst wenn ein Letter of Intent (LoI) einen ambitionierten Kaufpreis festlegt, bleibt die Kaufpreisfinanzierung oftmals das Nadelöhr. Der ursprüngliche Kaufpreis wird in der Folge von Banken oder Investoren nicht mitgetragen – mit drastischen Folgen für die Verhandlungsposition des Verkäufers. Ein gescheiterter Signing-Prozess kann zu einer Wertminderung führen, wenn das Unternehmen erneut auf dem Markt angeboten werden muss.


Realistische Preisbandbreiten durch Kapitalanalyse

Professionelle M&A-Berater berücksichtigen daher neben den klassischen Bewertungsverfahren auch die Kapitaldienstfähigkeit des Käufers. Die Analyse von Leverage-Finanzierung, Eigenkapitalquote und Cashflow-Prognosen liefert eine tragfähige Indikation dafür, wie hoch der Kapitalbedarf tatsächlich ist – und welcher Preis unter diesen Rahmenbedingungen realistisch realisierbar ist.

Auf diese Weise lassen sich im Rahmen der Kaufpreisverhandlungen strukturierte Preisbandbreiten entwickeln, die sowohl marktfähig als auch finanzierbar sind. Der Vorteil: Transaktionen werden planbarer, Verhandlungsmargen klarer und Prozesse effizienter.


Erwartungsmanagement als Schlüssel zum Transaktionserfolg

Die Integration der Finanzierbarkeit in die strategische Vorbereitung der Unternehmensnachfolge reduziert nicht nur das Risiko gescheiterter Übertragungen, sondern verbessert auch das Deal Design. Verkäufer profitieren davon gleich mehrfach: Sie vermeiden Overpricing, verkürzen die Time-to-Closing und können auf eine realistische Deal Execution vertrauen.


Fazit: Finanzierung ist der unsichtbare Dreh- und Angelpunkt beim Firma verkaufen

Wer ein Unternehmen verkaufen möchte, muss nicht nur wissen, was es wert ist – sondern vor allem, ob der Markt bereit (und fähig) ist, diesen Wert auch zu finanzieren. Nur wer beides berücksichtigt – Unternehmensbewertung und Finanzierbarkeit – kann eine erfolgreiche Firmenübernahme zu marktüblichen Konditionen realisieren. Die Investition von Kapital ist damit nicht nur ein technischer Aspekt, sondern zentraler Hebel für den Verkaufserfolg.


Call-to-Action

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FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wie unterscheidet sich der Unternehmenswert vom Verkaufspreis?
Der Unternehmenswert basiert auf Bewertungsverfahren wie DCF oder dem Substanzwertverfahren, während der Verkaufspreis durch Verhandlung und Finanzierungsstruktur zustande kommt.

Warum ist die Finanzierbarkeit entscheidend?
Ohne gesicherte Finanzierung kann eine Transaktion trotz positiver Bewertung scheitern. Das führt oft zu Wertverlusten und verlängerten Verkaufsprozessen.

Wie finde ich heraus, ob mein Wunschpreis finanzierbar ist?
Ein erfahrener M&A-Berater analysiert die Finanzierungskraft potenzieller Käufer und erstellt realistische Preisbandbreiten.

Welche Risiken bestehen bei unrealistischen Kaufpreisforderungen?
Ein nicht finanzierbarer Preis kann zum Transaktionsabbruch, zur Reputationseinbuße und zur Wertminderung führen, wenn der Verkaufsprozess wiederholt werden muss.