
Einleitung
Immer mehr Nachfolger wollen eine Firma kaufen, verfügen aber nur über begrenztes Eigenkapital.
Dank staatlicher Programme, privater Investoren und flexibler Finanzierungsformen ist ein Unternehmenskauf trotzdem möglich.
Dieser Fachbeitrag erklärt, wie Käufer den Kapitalbedarf realistisch planen, welche Fördermittel 2025 zur Verfügung stehen und welche Strategien sich im M&A-Prozess bewährt haben.
Warum Eigenkapital nicht mehr alles ist
Früher war eine Eigenkapitalquote von 30 % beim Firmenkauf Standard. 2025 setzt sich dagegen zunehmend eine hybride Finanzierungsstruktur durch:
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Fremdkapital aus Bankdarlehen und KfW-Programmen,
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Beteiligungskapital von Business Angels oder Family Offices,
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Mezzanine-Kapital als eigenkapitalähnliche Zwischenform.
Diese Kombination ermöglicht, auch mit geringem Eigenanteil einen professionellen Unternehmenskaufvertrag umzusetzen, ohne die Liquidität zu gefährden.
Kapitalbedarf und Finanzierungsplanung
Der Kapitalbedarf setzt sich zusammen aus:
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Kaufpreis für die Firmenübernahme
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Nebenkosten (Due Diligence, Beratung, Notar)
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Liquiditätsreserve für die ersten 6 Monate
Beispielrechnung: Kaufpreis 1,5 Mio. €, Nebenkosten 0,15 Mio. €, Reserve 0,2 Mio. € → Gesamtkapitalbedarf 1,85 Mio. €.
Davon können ≤ 20 % Eigenmittel stammen – den Rest decken Fremd- und Förderkapital.
Wichtig: Bonitäts- und Business-Plan-Nachweis (§ 18 KWG).
Fördermittel und Nachfolgefonds in Deutschland
1️⃣ KfW-Unternehmerkredit
Bis 25 Mio. €, Laufzeiten bis 10 Jahre, Zinsbindung bis 5 Jahre.
2️⃣ ERP-Kapital für Gründung
Darlehen bis 500 000 €, bis 50 % des Gesamtkapitalbedarfs als Nachrangdarlehen.
3️⃣ Nachfolgefonds Deutschland 2025
Bundesprogramm zur Finanzierung von Unternehmensnachfolgen im KMU-Bereich – beteiligungsähnliche Mittel ohne Stimmrechte.
4️⃣ Förderbanken der Länder (z. B. NRW.BANK, LFA Bayern)
Zinsgünstige Kredite und Bürgschaften bis 80 %.
Mit dieser Förderstruktur lassen sich Eigenkapitallücken gezielt schließen.
Private Investoren und MBI/MBO-Modelle
Bei Management-Buy-In und Management-Buy-Out bringen Manager Know-how ein, während Kapitalgeber die Finanzierung übernehmen.
Beteiligungsgesellschaften wie MBG oder High-Tech-Gründerfonds bieten Eigenkapitalersatz mit langfristiger Rückzahlung.
Für Verkäufer stellt das eine verlässliche Nachfolgelösung dar, für Käufer eine Kapitalbrücke ohne Bankabhängigkeit.
Kreditfinanzierung und Sicherheiten
Banken finanzieren Firmenkäufe bis zu 80 % des Kaufpreises, wenn:
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solide Business-Plan-Prognosen vorliegen,
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Sicherheiten (z. B. Firmenanteile, Immobilien, Bürgschaften) gestellt werden,
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die Unternehmensbewertung nachvollziehbar ist.
Alternativ: Verkäuferdarlehen – Teil des Kaufpreises wird vom Verkäufer finanziert und über mehrere Jahre getilgt.
Diese Lösung stärkt das Vertrauen und reduziert den Fremdkapitalanteil.
Strategien für Käufer mit geringem Eigenkapital
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Frühzeitig Fördermittel prüfen (KfW, ERP, Länder).
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Investoren ansprechen über Netzwerke und M&A-Plattformen.
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Earn-Out-Regelung im Vertrag vereinbaren – Teilzahlung aus künftigen Gewinnen.
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Unternehmenskauf in Etappen (z. B. Anteilserwerb über 3 Jahre).
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Verkäuferdarlehen mit zinsfreier Karenzphase aushandeln.
Solche Hybridmodelle senken den Eigenkapitalbedarf auf unter 15 %.
Interne Fachbeiträge
➡️ Firmen kaufen – 10 zentrale Schritte für eine rechtssichere und erfolgreiche Transaktion
➡️ Firma kaufen: geprüfter Leitfaden für eine erfolgreiche Firmenübernahme
Externe Quelle: KfW-Nachfolgefonds Deutschland 2025
Schlussabschnitt – Erfolgreich Finanzieren mit Strategie
Eine Firma kaufen mit wenig Eigenkapital ist kein Hindernis, wenn die Finanzierung strukturiert geplant ist.
Wer Fördermittel, Investoren und Verkäuferdarlehen clever kombiniert, reduziert sein Risiko und erhöht die Erfolgschancen der Geschäftsübernahme.
Plattformen wie ➡️ firmenzukaufen.de unterstützen Käufer bei der Suche, Bewertung und Finanzierungsplanung für Firmenübernahmen.
FAQ
1. Wie kann man eine Firma mit wenig Eigenkapital kaufen?
Durch Fördermittel, Verkäuferdarlehen und Investoren.
2. Was ist der Nachfolgefonds Deutschland?
Ein Bundesprogramm zur Finanzierung von KMU-Nachfolgen.
3. Welche Fördermittel gibt es für den Unternehmenskauf?
KfW-Kredite, ERP-Kapital und Landesprogramme.
4. Wie finde ich Investoren für eine Firmenübernahme?
Über M&A-Netzwerke, Plattformen und Family Offices.
5. Kann man einen Firmenkauf über Kredit finanzieren?
Ja, mit Bank- oder KfW-Darlehen bis 80 % des Kaufpreises.
Autor und Expertise
Verfasst vom Redaktionsteam firmenzukaufen.de
Unser Team aus M&A-Beratern, Juristen und Finanzierungsexperten begleitet seit über 15 Jahren Käufer bei Nachfolge- und Übernahmeprojekten.
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