Firma zu verkaufen: Bankgespräch und Eigenkapitalquote

Wer seine Firma zu verkaufen plant, muss nicht nur Käufer überzeugen, sondern auch die Bank. Für den Käufer ist die Finanzierung meist der entscheidende Punkt – und die Eigenkapitalquote der wichtigste Vertrauensfaktor.
Dieser Beitrag erklärt, wie Verkäufer ihr Unternehmen finanzierungsfähig aufstellen, welche Kennzahlen Banken prüfen und wie man den Gesprächsverlauf im Unternehmenskaufvertrag optimal vorbereitet.


Vorbereitung auf das Bankgespräch

Eine gute Vorbereitung ist das Fundament jedes Finanzierungsgesprächs. Verkäufer, die ihre Firma verkaufen wollen, sollten aktuelle Unterlagen und Kennzahlen parat haben. Dazu zählen:

  • Jahresabschlüsse der letzten drei Jahre

  • Businessplan bzw. Nachfolgekonzept

  • Aktuelle Unternehmensbewertung

  • Investitions- und Liquiditätsplanung

  • Nachweise über Sicherheiten

Je transparenter die Zahlen, desto leichter kann die Bank den realen Unternehmenswert berechnen.

➡️ Firma zu verkaufen Angebote: Leitfaden zur optimalen Auswahl

 

Eigenkapitalquote als Schlüsselgröße

Bei jeder Firmenübernahme spielt die Eigenkapitalquote eine zentrale Rolle.
Sie signalisiert finanzielle Stabilität – sowohl aus Sicht der Bank als auch des Käufers.

  • Verkäuferperspektive: Eine hohe Eigenkapitalquote erhöht den Unternehmenswert.

  • Käuferperspektive: Sie beeinflusst die Kreditkonditionen und Sicherheiten.

Im Mittelstand gilt eine Quote zwischen 25 % und 30 % als optimal.
Eine zu geringe Eigenkapitalausstattung kann den Verkaufspreis mindern oder Banken zu höheren Zinsaufschlägen veranlassen.

➡️ Firma zu verkaufen: Erfolgreiche Vorbereitung und zentrale Transaktionsparameter

 

Wichtige Kennzahlen für Banken und Investoren

Banken prüfen beim Kauf einer Firma neben dem Eigenkapital insbesondere folgende Faktoren:

  • Cashflow-Stabilität: Sind künftige Erträge planbar?

  • EBIT-Marge: Wie effizient arbeitet das Unternehmen?

  • Kapitalbindung: Wie viel Liquidität steckt im Umlaufvermögen?

  • Fremdkapitalquote: Wie hoch ist die Verschuldung im Verhältnis zum EBITDA?

Diese Kennzahlen fließen in die Unternehmensbewertung ein und dienen als Basis für Kreditentscheidungen.


Verhandlung der Finanzierungsstruktur

Ein typisches Bankgespräch für eine Geschäftsübernahme umfasst:

  1. Vorstellung des Kaufobjekts (Branche, Rechtsform, Umsatz, Mitarbeiterzahl)

  2. Bewertung und Kaufpreisermittlung (z. B. DCF- oder Ertragswertverfahren)

  3. Finanzierungsstruktur – Eigenkapital, Fördermittel, Bankkredit

  4. Sicherheitenkonzept – Maschinen, Immobilien, Bürgschaften

  5. Bonitätsprüfung des Käufers und Rentabilität des Vorhabens

Eine transparente Argumentation mit belegbaren Kennzahlen ist entscheidend, um die Bank von der Tragfähigkeit des Vorhabens zu überzeugen.

➡️ Firmen zu verkaufen – 5 Schritte für einen rechtssicheren und erfolgreichen Verkaufsprozess

 

Kaufpreis und Finanzierungsmodelle

Die Preisgestaltung beim Unternehmen verkaufen orientiert sich an Multiplikatoren und der zukünftigen Ertragskraft.
Ein praxisgerechtes Modell kombiniert:

  • Eigenkapital (25 – 30 %)

  • Bankfinanzierung (50 – 60 %)

  • Verkäuferdarlehen oder Earn-out (10 – 20 %)

Das Earn-out-Modell bindet einen Teil des Kaufpreises an künftige Erfolge.
So lassen sich Risiken zwischen Käufer und Verkäufer fair verteilen.


Management-Buy-Out (MBO) und Nachfolgeregelung

Ein Management-Buy-Out ist ein häufiger Weg, eine Firma zu verkaufen, ohne externe Investoren einzubeziehen.
Das bestehende Management kennt Prozesse, Kunden und Mitarbeiter – ein Vorteil beim Bankgespräch.

Bei MBO-Finanzierungen prüfen Banken insbesondere:

  • die Führungsqualität der Käufer,

  • den Unternehmenskaufvertrag,

  • Sicherheiten aus Gewinnen der Vergangenheit.

Mit gezielter M&A-Beratung lassen sich dabei steuerliche und rechtliche Risiken minimieren.


Praxisbeispiel – Bankgespräch mit realistischen Zahlen

Ein Käufer möchte eine Firma kaufen mit 2 Mio. € Umsatz und 200 000 € EBIT.
Der vereinbarte Kaufpreis liegt bei 800 000 €.

Die Bank verlangt:

  • Eigenkapitalquote 25 % (= 200 000 €)

  • Kreditvolumen 60 % (= 480 000 €)

  • Verkäuferdarlehen 15 % (= 120 000 €)

So entsteht eine nachhaltige Finanzierungsstruktur mit geringem Risiko – ein klassisches Muster bei mittelständischen Firmenübernahmen.

➡️ Firmen zu verkaufen: Wo Sie Angebote finden und was sie über das Unternehmen verraten

 

Juristisch-strategische Schlussbetrachtung

Eine Firma zu verkaufen bedeutet, wirtschaftliche und juristische Details in Einklang zu bringen. Wer seine Bilanzen transparenter gestaltet, den Kapitalbedarf realistisch definiert und eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 % anstrebt, schafft beste Voraussetzungen für ein positives Bankurteil.
Mit professioneller Unternehmensbewertung, klarem Unternehmenskaufvertrag und strukturierter Vorbereitung wird das Bankgespräch zum entscheidenden Erfolgsfaktor eines Verkaufsprozesses.


FAQ: Häufige Fragen zu Firma zu verkaufen

Wie Firma zu verkaufen und passende Angebote finden?

Über spezialisierte Plattformen wie ➡️ firmenzukaufen.de finden Verkäufer qualifizierte Käufer und Investoren.

Welche Unterlagen brauche ich, um Firma zu verkaufen zu realisieren?

Bilanzen, Bewertungsunterlagen, Gesellschaftsvertrag und Steuerbescheide der letzten drei Jahre.

Wie Firma zu verkaufen bewerten: DCF, Ertragswert oder Multiplikator?

Für Mittelstandsunternehmen sind DCF und Ertragswert am präzisesten.

Welche Branchen-Multiples gelten für Firma zu verkaufen?

Im Dienstleistungssektor 3 – 5× EBIT, Industrie 4 – 6×, IT 7 – 9×.

Welche Fördermittel / Bankkredite gibt es für Firma zu verkaufen?

KfW 037/047, Bürgschaftsbanken und ERP-Programme.

Wie hoch sollte das Eigenkapital sein?

Richtwert 25 – 30 % des Kaufpreises.

Welche Übergabemodelle sind üblich?

Direktverkauf, Teilverkauf, Earn-out, Management-Buy-Out.

Welche Risiken gibt es bei Personalübernahmen?

Haftung nach § 613a BGB für bestehende Arbeitsverhältnisse und Verpflichtungen.

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Verfasst von Jürgen Penno, Dipl. Betriebsw. (FH) – Redaktion firmenzukaufen.de
Jürgen Penno ist Experte für Unternehmensnachfolge und M&A-Kommunikation. Seit 2006 begleitet er Unternehmer und Investoren bei Firmenübernahmen, Unternehmensbewertung und Geschäftsübernahme über firmenzukaufen.de.
Fachliche Kompetenz: Langjährige Erfahrung in Firmenbeteiligungen, Kapitalbedarf und Unternehmenskaufvertrag; Spezialist für Bewertungsverfahren, Nachfolge und Vertragsgestaltung; redaktionelle Verantwortung für über 200 Fachbeiträge.


Quellen und rechtliche Hinweise

Dieser Beitrag basiert auf aktuellen Fachinformationen aus folgenden Quellen:

  • BMWK – Nachfolgereport 2025

  • juris / § 613a BGB und § 433 BGB

  • KfW Mittelstandsmonitor 2025

  • IHK – Leitfaden Unternehmensfinanzierung

  • Handelsblatt 2025 – Kreditstrategien im Mittelstand

Alle rechtlichen Angaben erfolgen nach bestem Wissen und auf Grundlage der geltenden deutschen Gesetzeslage. Dieser Artikel ersetzt keine individuelle Rechts- oder Steuerberatung. Für verbindliche Auskünfte wenden Sie sich an einen Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht oder einen Steuerberater.

 

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