Firma zum kaufen: Rechtliche Aspekte der Personalübernahme im M&A-Prozess

Die Akquisition einer Firma zum kaufen ist ein komplexer Vorgang, der über den reinen Kaufpreis hinaus weitreichende rechtliche und wirtschaftliche Implikationen birgt. Besonders die Personalübernahme stellt im Rahmen von M&A-Transaktionen einen sensiblen Kernbereich dar. Denn mit dem Erwerb eines Unternehmens werden nicht nur Vermögenswerte, sondern auch sämtliche arbeitsrechtlichen Verpflichtungen übernommen. Käufer müssen daher die arbeits- und kollektivrechtlichen Risiken umfassend prüfen, um den Fortbestand der betrieblichen Leistungsfähigkeit sicherzustellen.


Juristischer Rahmen der Personalübernahme

Die Übertragung von Arbeitsverhältnissen im Zuge einer Firmenübernahme ist in § 613a BGB geregelt. Diese Norm schützt Arbeitnehmer und hat folgende Kernelemente:

  • Automatischer Übergang der Arbeitsverhältnisse auf den Erwerber.

  • Unwirksamkeit betriebsbedingter Kündigungen aufgrund des Übergangs.

  • Schriftliche Informationspflicht des Erwerbers gegenüber den Arbeitnehmern.

  • Fortgeltung von Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen.

Für den Käufer einer Firma zum kaufen bedeutet dies, dass sämtliche Rechte und Pflichten als Arbeitgeber auf ihn übergehen – einschließlich potenzieller Altlasten.


Due Diligence: Unverzichtbare Prüfungsschritte

Vor dem Erwerb einer Firma kaufen ist eine Legal Due Diligence im Arbeitsrecht essenziell. Im Fokus stehen:

  • Kollektivrechtliche Bindungen – Geltung von Tarifverträgen, Mitbestimmung, Sozialplänen.

  • Einzelvertragliche Klauseln – Sonderzahlungen, Pensionszusagen, Abfindungsregelungen.

  • Compliance-Themen – Arbeitszeiterfassung, Sozialversicherungsbeiträge, betriebliche Altersvorsorge.

  • Haftungsrisiken – Übernahme von arbeitsrechtlichen Streitigkeiten oder anhängigen Verfahren.

Vertiefende Analysen finden Sie in unserem Beitrag "Diese 5 Risiken sollten Käufer zwingend beachten vor dem Firmenkaufen".


Vier Schritte zur rechtssicheren Personalübernahme

Eine erfolgreiche Geschäftsübernahme verlangt klar strukturierte Maßnahmen:

  1. Arbeitsrechtliche Due Diligence – Vollständige Analyse aller Verträge und kollektiven Vereinbarungen.

  2. Informationspflicht erfüllen – Rechtzeitige, präzise Unterrichtung nach § 613a BGB.

  3. Vertragliche Anpassungen prüfen – Einvernehmliche Änderungen, etwa bei Sonderklauseln.

  4. Integration & Change-Management – Frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter in die Nachfolgestruktur.

Mehr dazu im Artikel "Firma zum Kaufen: Diese 4 juristisch fundierten Schritte sichern Ihre Transaktion nach dem Erhalt aller Unterlagen".


Strategische Relevanz für Unternehmensnachfolge

Die Belegschaft ist ein immaterieller Vermögenswert, der im Rahmen der Unternehmensbewertung eine wesentliche Rolle spielt. Für Käufer bedeutet dies: Neben dem Kaufpreis muss der Kapitalbedarf auch die Integration der Mitarbeiter, mögliche Abfindungen oder Investitionen in Weiterbildungsprogramme berücksichtigen.

Gerade bei einem Management-Buy-In oder Management-Buy-Out ist die Sicherung der Loyalität der Belegschaft entscheidend, um die Kontinuität des Geschäftsbetriebes zu gewährleisten.


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Schlusswort

Die Übernahme einer Firma zum kaufen ist ein hochkomplexer Vorgang, der ohne präzise arbeitsrechtliche Prüfung erhebliche Risiken birgt. Wer die Personalübernahme strategisch vorbereitet, juristische Fallstricke vermeidet und die Belegschaft aktiv in den Übergang einbindet, schafft die Grundlage für eine nachhaltige und erfolgreiche Firmenübernahme.


FAQ zur Personalübernahme bei einer Firma zum kaufen

1. Welche arbeitsrechtlichen Regeln gelten bei einer Firma zum kaufen?
Die Übernahme richtet sich nach § 613a BGB. Alle bestehenden Arbeitsverhältnisse gehen auf den Käufer über.

2. Kann der Erwerber Mitarbeiter im Rahmen einer Firmenübernahme kündigen?
Kündigungen, die allein auf den Betriebsübergang gestützt werden, sind unwirksam.

3. Was umfasst die Informationspflicht des Käufers?
Arbeitnehmer sind schriftlich über Zeitpunkt, Gründe, Folgen und rechtliche Auswirkungen des Übergangs zu unterrichten.

4. Welche Risiken bestehen für Käufer?
Haftung für Pensionszusagen, Altlasten aus Sozialplänen, tarifliche Verpflichtungen und anhängige arbeitsgerichtliche Verfahren.

5. Warum ist die Personalübernahme so bedeutsam?
Die Belegschaft ist ein zentraler Erfolgsfaktor für die Unternehmensnachfolge und wirkt sich unmittelbar auf die Unternehmensbewertung aus.


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