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Nebenberufliche Selbstständigkeit als strategischer Weg zum Firmenverkauf

Die nebenberufliche Selbstständigkeit ist ein rechtlich zulässiges und wirtschaftlich kluges Modell zur Unternehmensgründung, das es Gründerinnen und Gründern ermöglicht, ein eigenes Unternehmen mit überschaubarem Kapitalbedarf aufzubauen. Gleichzeitig wird eine Exit-Strategie vorbereitet – etwa in Form einer späteren Firmenübernahme, Unternehmensnachfolge oder eines strukturierten Firmenverkaufs.

Diese Gründungsform kombiniert die Vorteile eines gesicherten Arbeitseinkommens mit unternehmerischer Flexibilität und bietet eine ideale Vorbereitung auf eine spätere M&A-Transaktion.


Rechtliche Rahmenbedingungen: Wettbewerbsverbot und Nebenpflichten

Bevor mit der Nebentätigkeit begonnen wird, ist eine sorgfältige Prüfung des bestehenden Arbeitsvertrags erforderlich. Häufig enthalten Arbeitsverträge Nebenpflichten wie:

  • Anzeige- oder Genehmigungspflichten bei Nebentätigkeiten

  • Vertraglich vereinbarte Wettbewerbsverbote (§ 60 HGB analog)

  • Vertraulichkeitsvereinbarungen und Kundenschutzklauseln

Im Falle eines Verstoßes gegen ein berechtigtes Wettbewerbsinteresse des Arbeitgebers drohen arbeitsrechtliche Konsequenzen bis hin zur außerordentlichen Kündigung oder Schadensersatzforderung. Eine vorab rechtlich abgestimmte Regelung, idealerweise über einen schriftlichen Side Letter, ist daher empfehlenswert.


Vorteile der Teilzeitgründung: Reduziertes Risiko, strukturierte Skalierung

Die Gründung im Nebenerwerb ist aus Sicht der Transaktionsplanung und Markteintrittsstrategie besonders attraktiv:

  • Liquiditätsschonung: Durch das weiter bestehende Gehalt bleibt der laufende Kapitalbedarf überschaubar.

  • Risikodiversifikation: Kein vollständiger Bruch mit dem Arbeitsmarkt – relevant für Bonität und soziale Absicherung.

  • Strategische Marktanalyse: Potenziale und Kundenbedarfe lassen sich frühzeitig evaluieren – relevant für die Unternehmensbewertung.

  • Netzwerkentwicklung: Beziehungen zu Lieferanten, Kunden und Branchenkontakten fördern späteren Goodwill und erhöhen die Veräußerbarkeit.


Rechtsformwahl: Grundstein für Skalierung und spätere Firmenübernahme

Auch nebenberuflich tätige Unternehmer müssen eine geeignete Rechtsform wählen. Die Wahl wirkt sich unmittelbar auf Haftungsumfang, Steuerbelastung und spätere Transaktionsfähigkeit aus. Die häufigsten Varianten sind:

  • Einzelunternehmen: Unkomplizierte Gründung, volle Kontrolle, jedoch persönliche Haftung.

  • Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR): Für Kooperationen geeignet, jedoch nicht bilanzierungspflichtig.

  • UG (haftungsbeschränkt) / GmbH: Höhere Rechtssicherheit, klarere Strukturen – besonders empfehlenswert bei späterem Firmenverkauf.

Eine frühzeitige Rechtsformoptimierung wirkt sich positiv auf die Unternehmensbewertung nach dem Ertragswertverfahren oder DCF-Modell aus.


Steuerrechtliche Implikationen: Umsatzsteuer, Kleinunternehmerregelung & Gewinnermittlung

Gründer müssen folgende steuerlichen Aspekte beachten:

  • Einkommensteuer: Gewinne aus dem Unternehmen erhöhen das zu versteuernde Einkommen.

  • Umsatzsteuer: Meldepflicht besteht vierteljährlich, sofern die Kleinunternehmerregelung (§ 19 UStG) nicht greift.

  • Betriebsstundenregelung: Ab 1.225 Stunden jährlich (inkl. indirekter Tätigkeiten) besteht Anspruch auf steuerliche Freibeträge.

  • Gewinnermittlung: Einnahmen-Überschuss-Rechnung (§ 4 Abs. 3 EStG) bei Kleinunternehmen üblich, ansonsten Bilanzierungspflicht.

Der Kapitalbedarf kann durch gezielte steuerliche Planung – etwa durch Investitionsabzugsbeträge oder Bildung von Rücklagen – optimiert werden.


Soziale Absicherung & Vorsorge: Unternehmerische Eigenverantwortung

Teilzeitgründer sind nicht automatisch in der gesetzlichen Sozialversicherungspflicht. Daraus ergeben sich folgende Handlungserfordernisse:

  • Private Altersvorsorge: Keine Rentenversicherungspflicht → frühzeitiger Aufbau erforderlich.

  • Berufsunfähigkeitsschutz: Ohne Arbeitgeberabsicherung → privater Versicherungsschutz unerlässlich.

  • Veränderungen bei Sozialleistungen: Einkommen aus der Selbstständigkeit kann Fördergrenzen überschreiten (z. B. Wohngeld, KV-Zuschüsse).

Eine transparente Finanzplanung erhöht die spätere Transaktionssicherheit, etwa bei der Due Diligence durch Investoren oder Käufer.


Der Übergang zur Geschäftsübernahme oder Unternehmensnachfolge

Viele erfolgreiche Firmenübernahmen und Unternehmensnachfolgen beginnen mit einem nebenberuflich aufgebauten Geschäft. Eine durchdachte Strukturierung der Gründungsphase fördert:

  • Nachhaltige Skalierbarkeit

  • Professionelle Dokumentation (z. B. Businessplan, Controlling-Berichte)

  • Frühzeitige Trennung von Geschäfts- und Privatvermögen

  • Veräußerbarkeit des Unternehmens nach M&A-Kriterien

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Fazit: Nebenberuflich gründen mit Transaktionsperspektive

Die nebenberufliche Gründung ist ein intelligenter Einstieg in die Welt der Unternehmenstransaktionen. Sie erlaubt es, rechtssicher, kontrolliert und strategisch auf eine Firmenübernahme, Geschäftsübernahme, Unternehmensnachfolge oder den Firmenverkauf hinzuarbeiten. Wer rechtzeitig juristische und steuerliche Weichen richtig stellt, schafft beste Voraussetzungen für eine attraktive Unternehmensbewertung und eine reibungslose spätere Transaktion.


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FAQ – Nebenberufliche Selbstständigkeit

Was ist eine nebenberufliche Selbstständigkeit?
Ein unternehmerisches Engagement neben einer hauptberuflichen Tätigkeit, bei dem das Risiko kontrolliert bleibt.

Kann ich ein nebenberuflich aufgebautes Unternehmen später verkaufen?
Ja – sofern rechtliche, steuerliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen frühzeitig professionell strukturiert wurden.

Welche Rechtsform ist geeignet für Teilzeitgründer?
Die Wahl hängt vom Gründungsziel ab – von Einzelunternehmen bis zur GmbH ist alles möglich. Für eine spätere Firmenübernahme oder Veräußerung empfehlen sich Kapitalgesellschaften.

Wie wirkt sich meine Selbstständigkeit auf Steuern und Sozialabgaben aus?
Zusätzliche Einkünfte müssen versteuert werden. Sozialversicherungspflicht besteht meist nicht, daher ist Eigenvorsorge essenziell.

Welche juristischen Risiken bestehen bei nebenberuflicher Gründung?
Wettbewerbsverbote, Geheimhaltungs- und Loyalitätspflichten können Einschränkungen mit sich bringen – eine juristische Prüfung ist unverzichtbar.