Tiefbau Firma kaufen: Rechtliche Voraussetzungen und Due-Diligence-Check

Wer eine Tiefbau Firma kaufen möchte, betritt einen der komplexesten Bereiche der deutschen Wirtschaft. Der Tiefbau umfasst infrastrukturelle Großprojekte, öffentliche Ausschreibungen und erhebliche Haftungsrisiken. Gerade deshalb bietet dieser Markt Käufern mit fachlicher und finanzieller Stärke enorme Chancen.
Ob als Investor, strategischer Erwerber oder Nachfolger – ein erfolgreicher Unternehmenskauf im Bauwesen verlangt fundierte Kenntnisse über rechtliche Rahmenbedingungen, eine gründliche Due Diligence und ein klares Verständnis des Kapitalbedarfs.


Warum jetzt eine Tiefbau Firma kaufen?

Der deutsche Bau- und Infrastruktursektor befindet sich in einer Phase des Generationswechsels. Viele Inhaber stehen kurz vor der Unternehmensnachfolge, gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Tiefbauleistungen im Zusammenhang mit Energiewende, Breitbandausbau und Verkehrsinfrastruktur.
Wer eine Tiefbau Firma kaufen möchte, kann von bestehenden Auftragsstrukturen und qualifiziertem Fachpersonal profitieren – beides Faktoren, die in der aktuellen Marktlage äußerst wertvoll sind.

Mit einer strategisch geplanten Firmenübernahme sichern sich Käufer langfristige Verträge, eingespielte Teams und Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen. Wichtig ist jedoch, den Erwerb sorgfältig vorzubereiten und sowohl rechtliche als auch finanzielle Risiken umfassend zu prüfen.

➡️ Direkt zu den aktuellen Angeboten: firmenzukaufen.de – Angebote im Tiefbau

 

Rechtliche Voraussetzungen für den Erwerb eines Tiefbaubetriebs

Der Kauf eines Tiefbauunternehmens unterliegt zahlreichen gesetzlichen Vorgaben. Zunächst ist zu klären, ob der Erwerb als Asset Deal oder Share Deal erfolgt. Beim Asset Deal werden einzelne Vermögensgegenstände wie Maschinen, Grundstücke oder Aufträge übertragen. Beim Share Deal erwirbt der Käufer Gesellschaftsanteile – inklusive sämtlicher Verbindlichkeiten.

Wesentliche rechtliche Grundlagen:

  • § 613a BGB: Beim Betriebsübergang gehen Arbeitsverhältnisse automatisch auf den Erwerber über.

  • Baurecht und Umweltrecht: Betriebsgenehmigungen, Entsorgungsnachweise und Auflagen des Wasser- oder Abfallrechts müssen überprüft werden.

  • Arbeitsschutzrecht: Sicherheitsvorschriften und Baustellenverordnungen sind zwingend einzuhalten.

  • Haftungsrecht: Der Käufer haftet teilweise für Altverbindlichkeiten, insbesondere im Gewährleistungsbereich.

Ein Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht sollte den Unternehmenskaufvertrag gestalten, um Haftungsrisiken, Garantieversprechen und Wettbewerbsverbote klar zu definieren. Besonders im Tiefbau spielt die Haftung für verdeckte Mängel aus Altprojekten eine zentrale Rolle.


Unternehmensbewertung und Kaufpreisermittlung

Der wirtschaftliche Wert eines Tiefbauunternehmens hängt von der Auftragslage, dem Maschinenpark, dem Personalbestand und den laufenden Projekten ab. Um den Unternehmenswert zu berechnen, werden verschiedene Bewertungsverfahren angewandt:

  1. Ertragswertverfahren – maßgeblich für Unternehmen mit stabiler Ertragslage.

  2. Discounted Cashflow (DCF) – kapitalisiert zukünftige Zahlungsströme.

  3. Multiplikator-Methode – insbesondere bei kleineren Bauunternehmen verbreitet.

Zusätzlich müssen im Tiefbau branchenspezifische Faktoren berücksichtigt werden: Auftragsbestand, Maschinenalter, Versicherungsdeckungen und Gewährleistungsrückstellungen.

Ein externer Gutachter kann helfen, den Unternehmenswert objektiv zu bestimmen und überhöhte Erwartungen zu vermeiden. Käufer sollten außerdem prüfen, ob aktuelle Bauprojekte wirtschaftlich realistisch kalkuliert sind und keine Nachtragsrisiken bestehen.


Finanzierung und Kapitalbedarf im Tiefbau

Wer eine Tiefbau Firma kaufen möchte, muss den Kapitalbedarf exakt planen. Neben dem Kaufpreis sind auch Kosten für Rechtsberatung, Notar, Bewertungsgutachten und Liquiditätsreserven einzukalkulieren.

Typischerweise verlangen Banken beim Unternehmenskauf eine Eigenkapitalquote von 20–30 %. Fördermittel der KfW, Landesförderbanken oder Bürgschaftsbanken unterstützen die Finanzierung durch zinsgünstige Kredite oder Garantien.
Auch Mezzanine-Kapital und Leasingmodelle für Baumaschinen können Teil der Finanzierung sein.

Eine detaillierte Kapitalflussrechnung ist unverzichtbar, um Liquiditätsengpässe während der Übergangsphase zu vermeiden. Nach der Firmenübernahme investieren Käufer häufig in Digitalisierung, Maschinenmodernisierung oder Personalbindung.

➡️ Firmen kaufen Portal: Erfolgreich Unternehmen finden, bewerten und übernehmen

 

Due-Diligence-Check – rechtliche und technische Prüfung

Die Due Diligence ist das Herzstück jeder Geschäftsübernahme. Sie dient dazu, Chancen und Risiken des Zielunternehmens transparent zu machen. Im Tiefbau umfasst sie neben den klassischen juristischen und finanziellen Prüfungen auch technische und betriebliche Analysen.

Zentrale Prüfpunkte:

  • Vertragslage mit Auftraggebern, Subunternehmern und Lieferanten

  • Baumaschinen, Fuhrpark, Wartungszustand

  • Offene Gewährleistungs- und Haftungsansprüche

  • Laufende Bauprojekte (Kalkulation, Nachträge, Abnahmen)

  • Einhaltung von Umweltauflagen und Sicherheitsvorschriften

  • Versicherungsschutz und Haftpflichtdeckung

Eine umfassende Due Diligence sollte interdisziplinär erfolgen – mit Einbindung von Bauingenieuren, Juristen und Steuerberatern.
➡️ Vorteile einer Betriebsübernahme: Warum bestehende Strukturen ein Wettbewerbsvorteil sind

 

Erfolgreich Firma kaufen – häufige Risiken im Tiefbau vermeiden

Der Erwerb eines Tiefbaubetriebs birgt spezifische Risiken: Altlasten auf Betriebsgeländen, nicht dokumentierte Gewährleistungsverpflichtungen oder schwebende Streitigkeiten aus Bauprojekten. Auch fehlerhafte Projektkalkulationen können den Unternehmenswert erheblich mindern.

Käufer sollten prüfen, ob Umweltgutachten, Sicherheitsnachweise und Baustellenzertifikate aktuell sind.
Verträge mit öffentlichen Auftraggebern müssen sorgfältig analysiert werden, um Nachforderungen oder Vertragsstrafen auszuschließen.

➡️ Unternehmen kaufen – Die 10 besten Tipps für eine erfolgreiche Firmenübernahme

 

Juristisch-strategische Schlussbetrachtung

Ein Tiefbau Firma kaufen ist kein gewöhnlicher Erwerb, sondern eine M&A-Transaktion mit hoher technischer und rechtlicher Komplexität. Nur wer den Markt kennt, die Verträge versteht und den Kapitalbedarf realistisch plant, wird nachhaltig Erfolg haben.
Professionelle Beratung durch Juristen, Steuerexperten und Branchenspezialisten ist dabei unverzichtbar.

Langfristig bietet eine erfolgreiche Firmenübernahme im Tiefbau stabile Erträge, steuerliche Vorteile und die Möglichkeit, aktiv an der Modernisierung der deutschen Infrastruktur mitzuwirken.


FAQ: Häufige Fragen zum Thema Tiefbau Firma kaufen

Wie Tiefbau Firma kaufen und passende Angebote finden?

Über spezialisierte Plattformen wie firmenzukaufen.de lassen sich geprüfte Nachfolgeangebote im Tiefbau finden – anonym, rechtssicher und effizient.

Welche Unterlagen brauche ich, um Tiefbau Firma kaufen zu realisieren?

Zu den zentralen Unterlagen zählen Jahresabschlüsse, Projektlisten, Genehmigungen, Versicherungsnachweise und Verträge mit Auftraggebern.

Wie Tiefbau Firma kaufen bewerten: DCF, Ertragswert oder Multiplikator?

Das DCF-Verfahren und das Ertragswertverfahren sind die gängigsten Methoden; bei kleineren Unternehmen wird oft die Multiplikator-Methode angewandt.

Welche Branchen-Multiples gelten für Tiefbau Firma kaufen?

Im Tiefbau liegen Multiples meist zwischen 3 × und 6 × des EBIT, abhängig von Maschinenbestand, Auftragslage und Bonität.

Welche Fördermittel oder Bankkredite gibt es für Tiefbau Firma kaufen?

Die KfW, Landesförderbanken und Bürgschaftsbanken bieten spezielle Nachfolge- und Investitionsprogramme für Bauunternehmen.

Wie hoch sollte das Eigenkapital für Tiefbau Firma kaufen sein?

In der Regel 20–30 % des Kaufpreises, abhängig von Finanzierungsstruktur und Risiko.

Welche Übergabemodelle sind bei Tiefbau Firma kaufen üblich?

Beliebt sind Management-Buy-ins (MBI) und Management-Buy-outs (MBO) – häufig begleitet durch den bisherigen Inhaber.

Welche Risiken gibt es bei der Übernahme von Personal bei Tiefbau Firma kaufen?

Neben § 613a BGB müssen tarifliche Regelungen, Pensionszusagen und Arbeitsschutzauflagen beachtet werden.

Autorenbox (E-E-A-T)

Verfasst von Jürgen Penno, Dipl. Betriebsw. (FH) – Redaktion firmenzukaufen.de
Jürgen Penno ist Experte für Unternehmensnachfolge und M&A-Kommunikation. Seit 2006 begleitet er Unternehmer und Investoren bei Firmenübernahmen, Unternehmensbewertung und Geschäftsübernahme über firmenzukaufen.de.
Fachliche Kompetenz: Langjährige Erfahrung in Firmenbeteiligungen, Kapitalbedarf und Unternehmenskaufvertrag; Spezialist für Bewertungsverfahren, Nachfolge und Vertragsgestaltung; redaktionelle Verantwortung für über 200 Fachbeiträge.



Quellen und rechtliche Hinweise

Dieser Beitrag basiert auf aktuellen Fachinformationen aus folgenden Quellen:

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) – Studien zur Unternehmensnachfolge im Handwerk

  • Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – Mittelstandsmonitor 2024, Förderprogramme für Nachfolge und Existenzgründung

  • Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) – Nachfolgereport 2024

  • Industrie- und Handelskammern (IHK) – Leitfäden zu Betriebsübergabe und § 613a BGB

  • juris und Bundesgesetzblatt (BGB § 613a) – Rechtliche Grundlagen zu Betriebsübergängen

  • Handelsblatt / Deutsche Handwerks Zeitung – Marktanalysen und Bewertungstrends im Bausektor

  • (Optional: thematische Quelle, z. B. PwC M&A Monitor 2025 oder KfW-Baufinanzierungsreport 2025)

Alle rechtlichen Angaben erfolgen nach bestem Wissen und auf Grundlage der aktuellen deutschen Gesetzeslage.
Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle Rechts- oder Steuerberatung. Für verbindliche Auskünfte wenden Sie sich bitte an einen Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht oder an Ihren Steuerberater.

 

Alle Artikel anzeigen