Unternehmen übernehmen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ein Unternehmen übernehmen ist ein strategischer Meilenstein im unternehmerischen Lebenszyklus.
Ob als Teil einer Unternehmensnachfolge, durch einen Management-Buy-In, eine Unternehmensbeteiligung oder als gezielte Expansion – eine unternehmensübernahme verlangt präzise Planung, Finanzierung und juristische Absicherung.
Diese Anleitung zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie den gesamten Unternehmenskauf – von der Analyse über die Finanzierung bis zum Unternehmenskaufvertrag – rechtssicher und erfolgreich gestalten.


1️⃣ Strategie und Zieldefinition

Jede Firmenübernahme beginnt mit einer klaren Strategie. Käufer müssen wissen,
• warum sie ein Unternehmen kaufen wollen,
• welche Märkte oder Technologien sie erschließen möchten,
• welcher Kapitalbedarf besteht.

Ziele einer Geschäftsübernahme sind häufig:

  • Markteintritt oder Expansion,

  • Erwerb eines bestehenden Kundenstamms,

  • Nutzung bestehender Strukturen und Synergien,

  • Umsetzung einer Unternehmensnachfolge im Mittelstand.

Ein präziser Plan sorgt dafür, dass Sie die passende Firma kaufen – nicht nur irgendeine.


2️⃣ Unternehmenssuche und Auswahl

Um das richtige Zielobjekt zu finden, helfen professionelle Firmenbörsen wie ➡️ firmenzukaufen.de, Netzwerke von Beratern oder branchenspezifische Kontakte.
Entscheidende Kriterien:

  • Unternehmensbewertung und Zukunftsaussichten,

  • Kapitalbedarf und Finanzierbarkeit,

  • Risiko- und Branchenanalyse.

Achten Sie auf Abhängigkeiten vom Altinhaber – eine Unternehmensbeteiligung ist nur sinnvoll, wenn das Unternehmen eigenständig funktioniert.
Auch steuerliche und rechtliche Strukturen spielen in dieser Phase eine zentrale Rolle.


3️⃣ Finanzierung und Kapitalstruktur

Die Finanzierung bestimmt, ob und wie Sie ein Unternehmen übernehmen können.
Mögliche Finanzierungsformen:

  • Eigenkapital – z. B. durch Investoren oder eigene Rücklagen,

  • Fremdkapital – klassische Bankfinanzierung,

  • Mezzanine-Kapital – hybride Finanzierung mit flexibler Rückzahlung,

  • Earn-out-Modelle – Teilzahlung abhängig vom künftigen Erfolg.

Bei jeder Variante muss der Kapitalbedarf exakt kalkuliert werden.
Banken prüfen Bonität, Cashflow und Sicherheiten. Ein durchdachtes Finanzierungskonzept erhöht Ihre Chancen erheblich.

➡️ Externe Stolpersteine bei der Unternehmensnachfolge: Marktbedingungen, Käuferverhalten & Finanzierungsrisiken im Fokus

 

4️⃣ Due Diligence – rechtliche und wirtschaftliche Prüfung

Vor Abschluss des Unternehmenskaufs ist die sorgfältige Due Diligence Pflicht.
Sie umfasst:

  • Legal Due Diligence – Gesellschaftsverträge, Haftungsfragen, Markenrechte, Arbeitsrecht.

  • Financial Due Diligence – Bilanzanalyse, Ertragskraft, Unternehmensbewertung.

  • Tax Due Diligence – steuerliche Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten.

Käufer müssen prüfen, ob ein Asset Deal (Kauf einzelner Vermögenswerte) oder ein Share Deal (Kauf von Anteilen) die bessere Struktur bietet.
Eine juristisch fundierte Prüfung minimiert Haftungsrisiken und schafft Verhandlungssicherheit.

➡️ Rechtliche Risiken beim Unternehmenskauf: Was Käufer wissen müssen

 

5️⃣ Verhandlung und Unternehmenskaufvertrag

Der Unternehmenskaufvertrag bildet das rechtliche Fundament des gesamten Prozesses.
Er regelt:

  • Kaufpreis, Zahlungsmodalitäten und Earn-out-Klauseln,

  • Garantien und Haftung,

  • Übergangsregelungen mit dem Verkäufer,

  • Wettbewerbsverbote und Vertraulichkeit,

  • steuerliche und bilanziellen Konsequenzen.

Bei Kapitalgesellschaften wie der GmbH ist der Vertrag notariell zu beurkunden (§ 15 GmbHG).
Juristische Beratung ist unverzichtbar, um Ihre Interessen zu sichern.

➡️ Geschäftsübernahme im Mittelstand – Wichtige rechtliche Aspekte

 

6️⃣ Integration und Unternehmensführung

Nach dem Closing beginnt die Integration.
Hier entscheidet sich, ob die Firmenübernahme nachhaltig erfolgreich ist.

Wichtige Schritte:

  • transparente Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern,

  • Harmonisierung von Prozessen und IT-Systemen,

  • Aufbau neuer Verantwortungsstrukturen,

  • Monitoring der geplanten Synergien.

Viele Unternehmenskäufe scheitern an der Integration – nicht an der Finanzierung.
Deshalb sollte die Post-Merger-Phase von Anfang an Teil der Strategie sein.


Schlussbetrachtung: Ein Unternehmen übernehmen als strategische Transformation

Ein Unternehmen übernehmen ist weit mehr als ein Kaufvertrag – es ist eine strategische Transformation.
Nur wer Finanzierung, Unternehmensbewertung, Recht, Steuern und Integration konsequent aufeinander abstimmt, erzielt nachhaltigen Erfolg.
Mit juristischer Begleitung, präziser Planung und realistischem Blick auf den Kapitalbedarf wird aus einer Übernahme eine Investition in die Zukunft.


Autorenbox (E-E-A-T)

Verfasst von Jürgen Penno, Dipl. Betriebsw. (FH) – Redaktion firmenzukaufen.de

Jürgen Penno ist Experte für Unternehmensnachfolge und M&A-Kommunikation. Seit 2006 begleitet er Unternehmer und Investoren bei Unternehmenskauf, Firmenverkauf und Unternehmensbewertung über firmenzukaufen.de.

Fachliche Kompetenz:

  • Langjährige Erfahrung in Unternehmenskauf, Unternehmensbewertung und Nachfolgestrategien

  • Spezialist für Due Diligence, Kapitalbedarf und Unternehmenskaufvertrag

  • Verantwortung für über 200 Fachbeiträge im Bereich M&A und Unternehmensnachfolge


FAQ zum Thema „Unternehmen übernehmen“

Wie plane ich eine Übernahme?
Mit klarer Strategie, Marktanalyse und Finanzierungskonzept.

Welche Finanzierung passt?
Abhängig vom Kapitalbedarf: Eigen- oder Fremdkapital, Fördermittel oder Mezzanine-Lösungen.

Welche rechtlichen Aspekte sind wichtig?
Prüfung durch Due Diligence, rechtssicherer Unternehmenskaufvertrag und notarielle Beurkundung.

Wie prüfe ich Haftung?
Durch juristische Analyse von Verträgen und Bilanzen im Rahmen der Legal Due Diligence.

Wie lange dauert der Prozess?
Zwischen 6 und 12 Monaten vom Erstkontakt bis zum Closing – abhängig vom Unternehmenskauf.

Wie gelingt Integration?
Durch Kommunikation, Prozessanpassung und strategisches Change-Management.

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