Unternehmensbewertung von Familienunternehmen – Besonderheiten im M&A-Kontext

Die Unternehmensbewertung von Familienunternehmen erfordert einen differenzierten Ansatz. Anders als bei anonymen Kapitalgesellschaften spielen neben betriebswirtschaftlichen Kennzahlen auch immaterielle Werte wie Reputation, Unternehmenskultur und Nachfolgeinteressen eine Rolle. Für Verkäufer, die ihr Unternehmen verkaufen oder einen Betrieb zu verkaufen haben, ist eine realistische Kaufpreisermittlung entscheidend, um die Verhandlungen mit potenziellen Käufern, Banken und Investoren erfolgreich zu führen.


Besondere Einflussfaktoren bei Familienunternehmen

Die Unternehmensbewertung ist stark geprägt durch:

  • Inhaberabhängigkeit: Zentrale Rolle des Unternehmers für den Geschäftserfolg.

  • Nachfolgeregelungen: Juristische Verzahnung mit der Unternehmensnachfolge.

  • Gesellschafterstruktur: Familiäre Eigentumsverhältnisse, Erbrecht und Gesellschaftsverträge.

  • Immaterielle Vermögenswerte: Markenwert, Netzwerke, Kundenbeziehungen.


Bewertungsverfahren mit Anpassungsbedarf

Für Familienunternehmen kommen klassische Verfahren wie Ertragswertverfahren, Multiplikator-Ansätze und Substanzwertmodelle zum Einsatz. Dabei sind spezifische Anpassungen erforderlich:

  • Risikozuschläge bei hoher Abhängigkeit vom bisherigen Inhaber.

  • Berücksichtigung möglicher Synergieeffekte bei einer Firmenübernahme.

  • Steuerliche Bewertung im Hinblick auf Erbschaft- und Schenkungsteuer.


Juristische Relevanz im Transaktionsprozess

  • Verkäufer, die ihre Firma verkaufen, müssen rechtssichere Bewertungsgrundlagen schaffen, um spätere Anfechtungen zu vermeiden.

  • Käufer im Rahmen einer Geschäftsübernahme benötigen eine transparente Darstellung, um Finanzierungspartner und Investoren einzubinden.

  • Eine fundierte Unternehmensbewertung reduziert Haftungsrisiken und erleichtert Vertragsverhandlungen.


Fachbeiträge zur Vertiefung

➡️ Welche Unternehmensbewertung ist die richtige für mein Geschäftsmodell?

➡️ Unternehmensbewertung bei Nachfolge und Verkauf: Die Grundlage für erfolgreiche Transaktionen

 

FAQ zur Unternehmensbewertung von Familienunternehmen

Wie bewertet man Familienunternehmen?
Mit klassischen Verfahren wie Ertragswert- oder Multiplikatormethoden, angepasst an die Besonderheiten inhabergeführter Betriebe.

Welche Besonderheiten gibt es?
Familiäre Gesellschafterinteressen, steuerliche Aspekte, Nachfolgegestaltung und emotionale Bindungen.

Warum ist Transparenz so wichtig?
Weil klare Bewertungsmaßstäbe Vertrauen schaffen, den Kaufpreis stützen und die M&A-Verhandlungen beschleunigen.


Schlussgedanke

Die Unternehmensbewertung von Familienunternehmen verlangt juristische Präzision und ökonomische Weitsicht. Wer beim Unternehmen verkaufen rechtliche, steuerliche und emotionale Faktoren berücksichtigt, legt die Grundlage für eine erfolgreiche Firmenübernahme oder Geschäftsübernahme.

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