Unternehmensnachfolge mit Managementfinanzierung – Chancen und Risiken im M&A-Prozess

Die Gestaltung einer Unternehmensnachfolge zählt zu den komplexesten Aufgaben im Bereich der M&A-Transaktionen. Neben klassischen Nachfolgemodellen wie Firmenübernahme durch externe Investoren oder familiäre Übergaben, rückt die Finanzierung durch das bestehende Management immer stärker in den Fokus. Für Verkäufer, die ihren Betrieb zu verkaufen planen oder ihre Firma verkaufen möchten, bietet dieses Modell erhebliche Chancen – verbunden mit spezifischen rechtlichen und wirtschaftlichen Risiken.


Managementfinanzierung im Überblick

Bei einer Managementfinanzierung übernehmen leitende Angestellte das Unternehmen im Rahmen eines Management-Buy-Out (MBO) oder Management-Buy-In (MBI). Typische Finanzierungselemente sind:

  • Eigenkapitalanteile des Managements

  • Fremdkapital von Banken (gesicherter Kapitalbedarf)

  • Beteiligungen von Private-Equity-Investoren

➡️ Fachbeitrag: Unternehmensnachfolge Schritt für Schritt: Leitfaden für eine rechtssichere Geschäftsübernahme

 

Chancen für Verkäufer

  • Kontinuität: Das Management kennt Markt, Kunden und Belegschaft.

  • Effizienz: Kürzere Übergangszeit durch etablierte Strukturen.

  • Stabilität: Sicherung des Unternehmenswertes und der Reputation.

  • Planbarkeit: Der Kapitalbedarf kann frühzeitig kalkuliert und strukturiert werden.


Risiken und Fallstricke im M&A-Prozess

  • Finanzierungsrisiken: Banken fordern oftmals umfangreiche Sicherheiten.

  • Übernahmefähigkeit: Geringes Eigenkapital des Managements kann Transaktionen scheitern lassen.

  • Haftungsfragen: Fehlerhafte Vertragsgestaltung führt zu juristischen Risiken.

  • Interessenkonflikte: Managemententscheidungen in der Übergangsphase können problematisch sein.

➡️ Fachbeitrag: Unternehmensnachfolge im Wandel: Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Ihre Firma zu verkaufen

 

Juristische Rahmenbedingungen

Für Verkäufer, die eine Unternehmensnachfolge mit Managementfinanzierung anstreben, sind folgende juristische Aspekte entscheidend:

  • Gesellschaftsrecht: Anpassungen des Gesellschaftsvertrags, Übertragungsregelungen und Geschäftsübernahme-Klauseln.

  • Finanzierungsrecht: Kreditverträge, Covenants und Sicherheiten.

  • Steuerrecht: Gestaltung zur Minimierung von Ertragsteuern und Grunderwerbsteuer.

  • Arbeitsrecht: Einhaltung von Mitbestimmungsrechten und Betriebsvereinbarungen.


FAQ zur Unternehmensnachfolge durch Managementfinanzierung

Wie funktioniert Managementfinanzierung?
Sie kombiniert Eigenkapital des Managements mit Fremdfinanzierung und Private-Equity-Beteiligungen.

Welche Risiken entstehen?
Hauptsächlich Überverschuldung, Haftungsrisiken und Interessenkonflikte während der Übergangsphase.

Welche Vorteile ergeben sich für Verkäufer?
Schneller Übergang, Stabilität der Strukturen und Sicherung des Unternehmenswertes.

Wann lohnt sich diese Finanzierungsform?
Vor allem bei stabilen Unternehmen mit erfahrenem Managementteam und klar berechenbarem Kapitalbedarf.


Schlussfolgerung

Die Finanzierung einer Unternehmensnachfolge durch das Management bietet Verkäufern eine attraktive Option, die Stabilität und Kontinuität gewährleistet. Entscheidend ist jedoch die juristisch einwandfreie Vertragsgestaltung sowie die frühzeitige Absicherung des Kapitalbedarfs. Wer seine Firma verkaufen oder ein Unternehmen verkaufen möchte, sollte dieses Modell sorgfältig prüfen – idealerweise begleitet durch erfahrene Berater aus dem M&A-Umfeld.

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