Due Diligence Prüfung 2026: Das komplette Playbook für Käufer und Verkäufer im deutschen Mittelstand

Einleitung: Die Due Diligence 2026 ist der entscheidende Moment jeder Transaktion

Wer 2026 ein Unternehmen verkaufen, eine Firma verkaufen, ein Unternehmen kaufen oder eine Firmenübernahme durchführen möchte, stößt auf einen zentralen Punkt im M&A-Prozess: die Due Diligence Prüfung.
Sie ist der Moment, in dem professionelle Käufer tief in Zahlen, Verträge, Risiken und Geschäftsmodelle eintauchen. Eine unvollständige oder schlecht vorbereitete Prüfung kann Kaufpreise senken, Transaktionen verzögern oder komplette Deals scheitern lassen.

Die gute Nachricht: Mit einem klaren, praxisorientierten Playbook lässt sich der Prozess strukturiert, effizient und rechtssicher gestalten. Genau dafür ist dieser Leitfaden entwickelt worden.


1. Warum die Due Diligence 2026 wichtiger ist als jemals zuvor

Die Due Diligence hat sich in Deutschland zu einer Wissenschaft entwickelt. Käufer setzen 2026 verstärkt auf:

  • KI-gestützte Analysen

  • automatisierte Risikoerkennung

  • Benchmarking und Branchenvergleich

  • strukturierte Kaufpreis-Modelle

Verkäufer wiederum müssen beweisen, dass ihr Unternehmen wertstabil, risikoarm und operativ sauber strukturiert ist.
Dies gilt besonders bei:

  • Geschäftsübernahme

  • Firma kaufen

  • Unternehmenswert berechnen

  • Kapitalbedarf bei Investitionen

➡️ Due Diligence Bedeutung 2026: Wissenschaftlicher Prüfrahmen, KI-Einfluss & strategische Relevanz
 


2. Playbook: Die 7 Schritte der Due Diligence Prüfung (2026)

Schritt 1: Zieldefinition – Was soll geprüft werden?

Käufer und Verkäufer müssen die Prüfungsziele festlegen:

  • Preisfindung

  • Risikoanalyse

  • Finanzierungseignung

  • Integrationsplanung

  • zukünftiger Kapitalbedarf

Je klarer die Zielsetzung, desto effizienter der gesamte Prozess.


Schritt 2: Datenraum einrichten

Der Datenraum ist das Herzstück der Due Diligence Prüfung.
Er enthält alle relevanten Informationen, u. a.:

  • Jahresabschlüsse

  • Bilanzen

  • Verträge

  • Personalakten

  • Steuerunterlagen

➡️ Vendor Due Diligence 2025 – Kaufpreis absichern & Transaktionen beschleunigen

Schritt 3: Financial Due Diligence (FDD)

Zentrale Prüfbereiche:

  • Ertragslage

  • Cashflow-Analyse

  • Working Capital

  • Investitionsplanung

  • Ermittlung des bereinigten EBITDA

  • Ableitung vom Unternehmenswert berechnen

Typische Fehlerquelle: unvollständige Bereinigung der Zahlen.


Schritt 4: Commercial Due Diligence (CDD)

Hier wird das Geschäftsmodell hinterfragt:

  • Marktposition

  • Wettbewerbssituation

  • Skalierbarkeit

  • Kundensegmente

  • Pricing-Strategie

➡️ Was ist eine Due Diligence und worauf sollten Sie achten?

Schritt 5: Legal Due Diligence (LDD)

Juristische Prüfung nach deutschem Recht:

  • Verträge, BGB/HGB

  • Arbeitsrecht (inkl. § 613a BGB)

  • Haftungsrisiken

  • Compliance & DSGVO

  • Marken- und Patentrechte

➡️ Due Diligence beim Unternehmenskauf – Was wird untersucht?
 


Schritt 6: Risikoanalyse & Bewertung

Hier werden Risiken quantifiziert. Relevante Risikofelder:

  • Vertragsrisiken

  • Steuerliche Risiken

  • Markt- und Wettbewerbsrisiken

  • Personalrisiken

  • Investitions- und Finanzierungsrisiken

  • operative Risiken

Dieses Mapping ist entscheidend für Kaufpreis und Strukturierung.


Schritt 7: Ergebnisbericht & Verhandlung

Am Ende entsteht ein schriftlicher DD-Bericht zur Ableitung:

  • Kaufpreis

  • Kaufpreismechanismen (z. B. Earn-Out)

  • Deal-Struktur

  • Übergangsregelungen

  • Finanzierungsmodelle für Unternehmen kaufen

➡️ Was ist eine Verkäufer-Due-Diligence (Vendor Due Diligence)?

3. Checkliste: Welche Unterlagen werden 2026 benötigt?

Finanzen:

  • Bilanzen der letzten 3–5 Jahre

  • BWA

  • Cashflow-Planung

  • Investitionsplanung

  • Kapitalbindungsübersicht

Recht:

  • Gesellschaftsvertrag

  • Handelsregisterauszug

  • Mitarbeiterlisten

  • Lieferanten- & Kundenverträge

Operativ:

  • Organigramm

  • Arbeitsanweisungen

  • Leistungskennzahlen

  • Risiken und Chancen

Technisch:

  • IT-Struktur

  • Softwareverträge

  • Cybersicherheitsstatus


4. Vendor vs. Buyer Due Diligence: Welche ist wann sinnvoll?

Vendor Due Diligence (VDD) – Vorteile für Verkäufer:
  • bessere Kaufpreisabsicherung

  • professioneller Auftritt

  • weniger Risiko für Preisabschläge

  • schnellere Transaktionen

Buyer Due Diligence (BDD) – Vorteile für Käufer:vollständige Prüfung der Risiken
  • strategische Verhandlungsposition

  • fundierte Entscheidung

Beide Modelle beeinflussen direkt Kaufpreis, Risiko und Geschwindigkeit.


5. Executive Summary 

  • Die Due Diligence Prüfung ist 2026 der wichtigste Erfolgsfaktor bei Unternehmenskäufen und -verkäufen.

  • Käufer setzen zunehmend auf KI-gestützte Analysen und erwarten vollständige Transparenz.

  • Verkäufer sollten eine Vendor Due Diligence nutzen, um den Preis zu sichern und Risiken zu minimieren.

  • Financial, Commercial und Legal Due Diligence sind die drei Schlüsselbereiche.

  • Ein strukturierter 7-Schritte-Prozess reduziert Risiken und erhöht die Erfolgschancen.


FAQ: Häufige Fragen zur Due Diligence Prüfung (2026)

1. Was ist eine Due Diligence Prüfung im Jahr 2026?

Sie ist die strukturierte Analyse eines Unternehmens durch Käufer oder Verkäufer, um Risiken, Chancen und den realen Unternehmenswert zu ermitteln.

2. Wie lange dauert eine Due Diligence?

Je nach Unternehmensgröße zwischen drei und acht Wochen, bei komplexen Fällen auch länger.

3. Welche Unterlagen werden für die Due Diligence benötigt?

Finanzberichte, Verträge, Personalunterlagen, IT-Daten, Marktanalysen und steuerliche Dokumente.

4. Wie beeinflusst die Due Diligence den Kaufpreis?

Risiken können Preisreduzierungen verursachen, während Transparenz den Preis stabilisiert oder erhöht.

5. Wann sollte eine Vendor Due Diligence durchgeführt werden?

Ideal drei bis sechs Monate vor dem Verkauf, um den Prozess vorzubereiten und Fehler zu vermeiden.

6. Was ist der Unterschied zwischen Financial, Commercial und Legal Due Diligence?

Finanziell: Zahlen & KPIs,
kommerziell: Markt & Wettbewerb,
rechtlich: Verträge & Risiken.

7. Wie wirkt sich fehlende Transparenz im Datenraum aus?

Sie führt zu Kaufpreisabschlägen, skeptischen Käufern oder Abbruch der Transaktion.

8. Wer führt die Due Diligence in Deutschland durch?

Rechtsanwälte, Steuerberater, M&A-Berater, Wirtschaftsprüfer und Fachexperten.

9. Gibt es KI-Tools, die 2026 Due Diligence Prüfungen unterstützen?

Ja. KI hilft bei Mustererkennung, Risikoidentifikation und automatisierter Dokumentenanalyse.

10. Ist eine Due Diligence auch bei kleinen Unternehmen notwendig?

Ja. Gerade bei KMU werden Risiken oft unterschätzt. Eine strukturierte Prüfung bietet Sicherheit für beide Seiten.


Quellen und rechtliche Hinweise

Dieser Beitrag basiert auf aktuellen Fachinformationen aus folgenden externen Quellen:

  • BMWK – Nachfolgereport 2025

  • juris – Rechtsdatenbank: § 613a BGB, § 433 BGB

  • KfW – Mittelstandsmonitor 2025

  • IHK – Leitfaden Unternehmenskaufvertrag 2025

  • Handelsblatt – Due-Diligence-Trends im deutschen Mittelstand 2025

Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen und auf Grundlage der geltenden deutschen Gesetzeslage (Stand 2025).
Dieser Artikel ersetzt keine individuelle Rechts-, Steuer- oder Finanzberatung. Für verbindliche Auskünfte wenden Sie sich an einen Fachanwalt oder Steuerberater.


Autorenbox

Autor: Jürgen Penno, Dipl.-Betriebsw. (FH)
Redaktion & Fachbereich Unternehmensnachfolge – firmenzukaufen.de

Jürgen Penno ist seit 2006 Experte für Unternehmen verkaufen, Firma verkaufen, Firmenübernahme, Unternehmenswert berechnen, Due Diligence, MBI/MBO, Kaufpreisverhandlungen und Nachfolgeprozesse im deutschsprachigen Mittelstand. Er kombiniert 18+ Jahre Transaktionspraxis mit wissenschaftlichen Bewertungsmethoden (IDW, IFRS, OECD) und digitalgestützter M&A-Analyse. Seine Veröffentlichungen gelten als richtungsweisend für moderne Nachfolgeprozesse 2026.

Alle Artikel anzeigen