Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren: Rechtssichere Bewertung auf Ertragsbasis

Was bedeutet die Unternehmensbewertung nach dem Ertragswertverfahren?

Die Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren ist ein im deutschen Bewertungsrecht sowie in der M&A-Praxis anerkanntes Verfahren zur Bestimmung des objektivierten Unternehmenswerts auf Grundlage nachhaltig erzielbarer Erträge. Im Gegensatz zu vergangenheitsbezogenen Verfahren berücksichtigt das Ertragswertverfahren die Zukunftserfolgsprognose und ist steuerlich nach § 200 ff. BewG verankert.

Insbesondere im Rahmen einer Unternehmensnachfolge, Firmenübernahme oder Geschäftsübernahme stellt diese Bewertungsmethode ein anerkanntes Instrument zur Ableitung des beizulegenden Zeitwerts dar.


Vorteile der Unternehmensbewertung mittels Ertragswertverfahren

Die Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren bietet eine Vielzahl ökonomischer und rechtlicher Vorteile:

  • Konzentration auf zukünftige Ertragsüberschüsse

  • Anwendung des objektivierten Kapitalisierungszinssatzes

  • Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher und steuerlicher Risikofaktoren

  • Rechtssicherheit im Kontext familieninterner oder externer Nachfolgelösungen

  • Geeignet zur Ableitung des Verkehrswerts für Asset Deals und Share Deals


Vergleich mit anderen Bewertungsverfahren

Bewertungsmethode Bewertungsansatz Geeignet für Nachteile
Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren Zukunftserträge KMU, Nachfolge, Dienstleistungsbetriebe Hohe Prognoseanforderung
DCF-Verfahren Free Cashflows, WACC Investoren, internationale Transaktionen Komplexität bei Kapitalkostenstruktur
Multiplikator-Verfahren Marktbasierte EBIT/EBITDA-Multiples Branchenvergleiche Geringe Individualisierung, Marktschwankungen
Substanzwertverfahren Reinvermögen (Aktiva abzgl. Passiva) Vermögensbasierte Betriebe Keine Berücksichtigung der Ertragskraft

Relevanz für Nachfolge, Kapitalallokation und Kaufpreisverhandlungen

Die Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren bildet bei geplanten Investitionen von Kapital, bei der Kapitalbereitstellung für MBO/MBI-Strukturen oder bei familieninternen Übertragungen eine zentrale Bewertungsgrundlage. Sie ermöglicht eine kaufmännisch fundierte Argumentation für den Kapitalbedarf, besonders bei bankfinanzierten Nachfolgelösungen.


Kapitalisierungszinssatz und nachhaltiger Ertrag – Kernelemente der Bewertung

Im Fokus der Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren steht die Kapitalisierung des nachhaltig erzielbaren Ergebnisses nach Steuern. Der Kapitalisierungszinssatz berücksichtigt:

  • Basiszinssatz (orientiert an risikofreien Bundesanleihen)

  • Risikozuschlag (branchen- und größenabhängig, CAPM-orientiert)

  • Steuerbelastung (i.d.R. 30–33 %)

Die Höhe des nachhaltigen Ertrags ergibt sich aus normalisierten Jahresergebnissen der vergangenen 3–5 Geschäftsjahre, bereinigt um Einmaleffekte und außerordentliche Positionen.


Wann ist das Ertragswertverfahren nicht anwendbar?

Die Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren stößt an Grenzen, wenn:

  • kein belastbares Ertragskonzept vorliegt (z. B. bei Pre-Revenue-Start-ups)

  • eine hohe Volatilität der Ertragslage besteht

  • Unternehmensbewertungen im Rahmen von Distressed M&A durchgeführt werden müssen


Fazit: Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren ist bei M&A-Transaktionen unverzichtbar

Die Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren bietet ein rechtlich tragfähiges und wirtschaftlich fundiertes Bewertungsmodell, das sowohl bei Unternehmensnachfolge, Firmenübernahme als auch bei der Preisermittlung für Beteiligungen oder Übertragungen im Familienverbund hohe Akzeptanz genießt. Sie ist methodisch belastbar, steuerlich anerkannt und insbesondere im deutschen Mittelstand etablierter Standard.

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FAQ zur Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren

Was ist die Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren?

Ein gesetzlich anerkanntes Verfahren zur Bewertung von Unternehmen auf Basis zukünftig erwarteter Überschüsse, abgezinst auf den Bewertungsstichtag.

Wann eignet sich die Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren besonders?

Bei stabilen Ertragsstrukturen, familieninternen Übertragungen oder standardisierten M&A-Transaktionen im Mittelstand.

Wie unterscheidet sich das Ertragswertverfahren vom DCF-Modell?

Beide sind zukunftsorientiert, aber das DCF-Modell basiert auf Cashflows, während das Ertragswertverfahren mit handelsrechtlichem Gewinn arbeitet.

Welche rechtliche Grundlage hat das Ertragswertverfahren?

Es basiert auf § 200–203 BewG und wird von Finanzbehörden, Wirtschaftsprüfern und M&A-Beratern gleichermaßen anerkannt.

Welche Kennzahlen fließen in die Unternehmensbewertung Ertragswertverfahren ein?

Nachhaltiger Jahresüberschuss, Kapitalisierungszinssatz, Ertragsprognose, steuerliche Aspekte und marktorientierte Risikozuschläge.

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