Private Equity im Unternehmensverkauf – Chancen, Risiken und aktuelle Trends

Einleitung

Im Kontext der Unternehmensnachfolge spielt Private Equity eine immer bedeutendere Rolle. Insbesondere mittelständische Unternehmer, die ihre Firma verkaufen oder einen Betrieb zu verkaufen haben, sehen in Finanzinvestoren einen potenten Partner, um Wachstumskapital bereitzustellen und gleichzeitig den Ausstieg strukturiert zu gestalten. Doch der Einstieg von Beteiligungsgesellschaften birgt nicht nur Chancen, sondern auch rechtliche, steuerliche und strategische Herausforderungen.


Was versteht man unter Private Equity?

Unter Private Equity versteht man außerbörsliches Eigenkapital, das von Finanzinvestoren in Unternehmen investiert wird, um deren Kapitalbedarf zu decken oder die Expansion zu ermöglichen.
Typische Investitionsformen sind:

  • Leveraged Buy-Outs (LBOs)

  • Management-Buy-Outs (MBOs)

  • Management-Buy-Ins (MBIs)

  • Wachstumsfinanzierungen

Die rechtliche Grundlage solcher Transaktionen wird im Kaufvertrag durch detaillierte Klauseln zu Gewährleistungen, Garantien und Exit-Optionen abgesichert.


Chancen von Private Equity für Verkäufer

Für Unternehmer, die ihr Unternehmen verkaufen, bietet Private Equity entscheidende Vorteile:

  • Liquidität und Exit-Möglichkeit: Verkäufer realisieren sofortigen Kaufpreis oder gestaffelte Zahlungen.

  • Strategische Weiterentwicklung: Finanzinvestoren bringen Know-how und Kapital ein.

  • Nachfolgelösung: Besonders attraktiv für Unternehmer ohne familiäre Nachfolger.

Mehr dazu ➡️ Private Equity in Krisenzeiten – Risiken und Chancen für die Unternehmensnachfolge

 


Risiken von Private Equity für Verkäufer

Neben den Chancen bestehen signifikante Risiken:

  • Kontrollverlust: Private-Equity-Investoren verlangen oft Mitspracherechte im Beirat oder Aufsichtsrat.

  • Hoher Renditedruck: Fonds zielen auf eine interne Verzinsung (IRR) von 15–25 %.

  • Komplexe Vertragswerke: Earn-Out-Regelungen und Liquidationspräferenzen können den endgültigen Kaufpreis erheblich beeinflussen.


Aktuelle Trends im Private-Equity-Markt

Die Firmenübernahme durch Finanzinvestoren ist zunehmend von makroökonomischen Faktoren geprägt:

  • Zinsentwicklung beeinflusst die Finanzierungsstruktur von Buy-Outs.

  • ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) gewinnen in der Due Diligence an Bedeutung.

  • Buy-and-Build-Strategien: Investoren bündeln mehrere Unternehmen einer Branche, um Skaleneffekte zu erzielen.

Vertiefend ➡️ Private Equity und Management-Buy-In – Chancen für die Unternehmensnachfolge

 

FAQ zu Private Equity

Wie funktioniert Private Equity?
Private Equity funktioniert über den Erwerb von Unternehmensanteilen durch einen Fonds. Dieser stellt Kapital bereit und entwickelt das Unternehmen strategisch weiter, bevor er es gewinnbringend weiterverkauft.

Welche Chancen entstehen für Verkäufer?
Verkäufer erhalten Kapital, sichern die Nachfolge und profitieren von der professionellen Weiterentwicklung des Unternehmens. Gleichzeitig steigt die Attraktivität für eine spätere Geschäftsübernahme.

Wann ist Private Equity sinnvoll?
Vor allem dann, wenn ein Unternehmen hohes Wachstumspotenzial hat, Nachfolgefragen offen sind oder zusätzlicher Kapitalbedarf besteht.


Schlussbetrachtung

Der Einstieg von Private Equity-Investoren kann für Unternehmer, die ihre Firma verkaufen oder eine Unternehmensnachfolge regeln wollen, eine attraktive Option sein. Entscheidend ist jedoch eine sorgfältige Vertragsgestaltung, die sowohl Haftungsrisiken als auch Renditeerwartungen der Investoren berücksichtigt. Verkäufer sollten sich hierbei auf spezialisierte M&A-Berater und Juristen stützen, um die Balance zwischen Chancen und Risiken optimal auszutarieren.

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